APA - Austria Presse Agentur

Verdrehte Welt: Hitzewelle in Westeuropa, 29 Grad in Athen

Während die Menschen in West- und Mitteleuropa unter einer Hitzewelle stöhnen, haben am Dienstag in Griechenland vergleichsweise angenehme Temperaturen um die 30 Grad geherrscht.

In der von Hitzewellen geplagten Hauptstadt Athen sagte das Wetteramt Temperaturen um die 29 Grad voraus. In Teilen Großbritanniens legte die große Hitze unterdessen Zugverbindungen lahm.

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Für die griechische Ferieninsel Rhodos wurde indes die Höchsttemperatur um die Mittagszeit mit 32 Grad vorausgesagt. Dieses "Traumwetter", wie es ein Meteorologe im Staatsrundfunk nannte, ist das Ergebnis starker Winde, die in und um die Ägäis wehen. Es solle noch bis kommenden Freitag andauern. Danach sollen die Thermometer Werte um die 40 Grad zeigen. Diese Hitze werde aber nicht lange dauern. "Die in Westeuropa herrschende Hitze wird uns wohl nicht in voller Stärke erreichen", fügte der Meteorologe hinzu.

Extreme Temperaturen legten hingegen am Dienstag den Bahnverkehr in Teilen Großbritanniens lahm. Wie der Streckennetzbetreiber Network Rail mitteilte, wurde der Betrieb auf den Hauptbahntrassen entlang der englischen Ostküste und in die Midlands komplett eingestellt. Die Menschen wurden aufgerufen, ihre Reisepläne zu ändern.

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"Wir treffen diese Entscheidungen nicht leichtfertig. Unsere Techniker arbeiten sehr hart daran, die Infrastruktur auf ihre Widerstandsfähigkeit angesichts dieser Rekordhitze zu prüfen und wir haben beschlossen, dass wir keine andere Wahl hatten, als sie zu sperren", sagte der zuständige Network-Rail-Manager Jake Kelly der BBC am Dienstagfrüh.

Erwartet wurden in Teilen Englands im Laufe des Dienstags bis zu 42 Grad Celsius. Sollte sich das bestätigen, wäre es die höchste je gemessene Temperatur in Großbritannien. Der bisherige Temperaturrekord in Großbritannien liegt bei 38,7 Grad und wurde 2019 in Cambridge gemessen. Der britische Wetterdienst Met Office hatte Ende vergangener Woche erstmals eine rote Wetterwarnung wegen Hitze ausgegeben. Die Nacht auf Dienstag war laut Met Office bereits die wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Verkehrseinschränkungen

Verkehrseinschränkungen löst das Wetter auch in Frankreich aus. Wegen einer durch Sonne und Hitze verursachten Luftverschmutzung verhängte die Region Grand Est im Osten des Landes Einschränkungen für Autofahrer. Zu den Maßnahmen, die ab Dienstag 6.00 Uhr greifen sollten, zählt eine Temporeduzierung um 20 Stundenkilometer auf Autobahnen und Straßen mit zwei Richtungsfahrbahnen.

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In den Niederlanden erwartete der Wetterdienst am Dienstag Höchsttemperaturen von mehr als 40 Grad. Es gilt "Code Oranje": Das heißt, Menschen sollen körperliche Anstrengungen vermeiden, viel trinken und möglichst nicht in die Sonne gehen. Eigentlich sollte Europas größtes Wanderereignis - die "Vierdaagse" von Nimwegen - am Dienstag starten. Doch der erste Tag des vier Tage dauernden Wander-Marathons von täglich mehr als 50 Kilometern wurde mit Blick auf die hohen Temperaturen gestrichen.

In Italien sind von heißen Temperaturen und schwüler Luft unter anderem Bozen, Brescia, Florenz und Perugia betroffen. Zudem sind die Feuerwehren weiter in Alarmbereitschaft und kämpfen landesweit gegen Wald- und Buschbrände. Der Zivilschutz auf Sizilien sprach für Dienstag in einigen Gegenden die höchste Gefahrenstufe für Waldbrände aus. Auch für Teile Deutschlands war dies am Dienstag der Fall.

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Weiterhin brannte es auch in Teilen Spaniens, Portugals und Frankreichs. Die seit etwa zehn Tagen wütenden Brände zerstörten in Spanien bisher nach amtlichen Schätzungen insgesamt 25.000 Hektar Wald sowie Dutzende Häuser, Geschäfte und Fabriken. Hier gab es aber eine gute Nachricht: Die Hitzewelle, die Spanien schon seit dem 9. Juli im Griff hat, werde am Dienstag zu Ende gehen, versicherte der dortige Wetterdienst Aemet. Auch im Westteil Frankreichs dürfte es gebietsweise abkühlen.