UN-Chef: Brauchen Gaza-Kampfpause für Polio-Massenimpfung
Eine Polio-Pause sei "ein Muss", appellierte Guterres. "Es ist unmöglich, eine Polio-Impfkampagne durchzuführen, während überall Krieg tobt." Nach der Entdeckung von Polio-Viren im Abwasser des Gazastreifens planen die Vereinten Nationen in den kommenden Wochen Massenimpfungen gegen Kinderlähmung. Ende August und im September sollen mehr als 640.000 Kinder bis zehn Jahre in zwei Impfrunden gegen das Virus geschützt werden, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mitteilte.
Die UN-Gesundheitsbehörde berichtete, dass bereits bei drei Kindern im Gazastreifen der Verdacht von akuten Lähmungssymptomen bestehe, die für Polio typisch seien. Guterres sagte weiter, 95 Prozent der Kinder müssten geimpft werden, um eine Verbreitung der Krankheit zu verhindern. Dafür müssten Polio-Experten Zugang zu dem von Israel abgeriegelten Gebiet bekommen. Es müsse Treibstoff für Autos vorhanden sein. Auch müssten Kühlketten aufrechterhalten werden. Vor allem müsse aber die Sicherheit für Zivilisten garantiert werden, damit diese zu den Impfstationen gelangen könnten.
Die WHO und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF forderten Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas auf, die Kämpfe sieben Tage lang einzustellen. Laut Guterres sollen 708 Teams in Gesundheitseinrichtungen die Impfungen durchführen. 316 weitere Teams sollen in Gaza unterwegs sein. Die WHO habe 1,6 Millionen Dosen Impfstoff freigegeben. Außerdem müsse es Impfpersonal ermöglicht werden, zu Kindern zu gelangen, die solche Zentren nicht erreichen können. "Ohne die humanitären Kampfpausen ist die Durchführung der Kampagne nicht möglich", hieß es.
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