Die Palästinenser:innen befürchten, dass dies ein Vorbote einer geplanten israelischen Bodenoffensive nach einem tödlichen Angriff der Hamas sein könnte. "Die UN-Beamten in Gaza wurden von ihren Verbindungsoffizieren beim israelischen Militär darüber informiert, dass die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens nördlich des Wadi Gaza innerhalb der nächsten 24 Stunden in den südlichen Gazastreifen umgesiedelt werden soll", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric in einer Erklärung in New York.
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Fast die Hälfte der Einwohner:innen soll umgesiedelt werden
"Das sind etwa 1,1 Millionen Menschen," fügte Dujarric hinzu, also fast die Hälfte der 2,3 Millionen Einwohner:innen von Gaza. Zu den Gebieten nördlich des Wadi Gaza gehört auch Gaza-Stadt, die größte Stadt der Enklave. Der Befehl des israelischen Militärs, der am Donnerstag kurz vor Mitternacht bei den Vereinten Nationen in Gaza einging, gelte auch für alle Mitarbeiter:innen der Vereinten Nationen und die in UN-Einrichtungen wie Schulen, Gesundheitszentren und Kliniken untergebrachten Personen.
UNO befürchtet verheerende humanitäre Folgen
Die UNO halte es für unmöglich, dass eine solche Bewegung ohne verheerende humanitäre Folgen stattfinden könne, so Dujarric. Das israelische Militär äußerte sich nicht sofort zu der Warnung, die ausgesprochen wurde, während es Panzer in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen aufstellte und die Enklave mit Luftangriffen bombardierte.
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Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, schien jedoch zu bestätigen, dass es eine Warnung gegeben hat: "Die Reaktion der UNO auf Israels frühe Warnung an die Bewohner des Gazastreifens ist beschämend", sagte er. Erdan sagte, die U.N. solle sich darauf konzentrieren, die Hamas zu verurteilen und Israels Recht auf Selbstverteidigung zu unterstützen.
Salama Marouf, Leiter des Medienbüros der Hamas-Regierung, sagte, die Verlagerungswarnung sei ein Versuch Israels, "Fake News zu verbreiten und weiterzugeben, mit dem Ziel, Verwirrung unter den Bürgern zu stiften und unseren inneren Zusammenhalt zu schädigen". Er fügte hinzu: "Wir bitten unsere Bürger dringend, sich nicht auf diese Versuche einzulassen".