Gazastreifen: "Sofortige humanitäre Waffenruhe" gefordert
"Seit fast einem Monat beobachtet die Welt die Entwicklung der Situation in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten mit Schock und Entsetzen über die steigende Zahl verlorener und auseinandergerissener Menschenleben", hieß es in der am Sonntag veröffentlichten Erklärung.
Umstände im Gazastreifen "inakzeptabel"
"Wir brauchen eine sofortige humanitäre Waffenruhe. Es sind 30 Tage vergangen. Genug ist genug. Das muss jetzt aufhören", hieß es in der Erklärung weiter, der sich auch die Leiter des Kinderhilfswerks UNICEF, des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angeschlossen haben. Im Gazastreifen werde "eine ganze Bevölkerung belagert und angegriffen", der Zugang zum Überlebensnotwendigen werde verwehrt. Häuser, Unterkünfte, Krankenhäuser und Kultstätten würden "bombardiert". Dies sei "inakzeptabel", so die Organisationen weiter.
Die Hamas wurde aufgefordert, die mehr als 240 von ihr bei ihrem Großangriff auf Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freizulassen. Beide Seiten wurden außerdem aufgerufen, ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einzuhalten. Die Leiter der UN-Organisationen erklärten, mehr Lieferungen von Lebensmitteln, Wasser, Medizin und Treibstoff in den Gazastreifen müssten erlaubt werden, um der Bevölkerung dort zu helfen.
Hunderte Kämpfer der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober Israel überfallen und in einer Reihe von Ortschaften und bei einem Musikfestival wahllos Gräueltaten vor allem an Zivilisten verübt, darunter viele Frauen und Kinder. Nach israelischen Angaben wurden 1.400 Menschen getötet, mehr als 240 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel erklärte der Hamas daraufhin den Krieg und nahm den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. Dabei wurden nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 9.700 Menschen getötet.
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