APA - Austria Presse Agentur

Unabhängigkeitskämpfer in Jemen bereit zu Friedensgesprächen

Nach tagelangen Zusammenstößen mit Dutzenden Toten in Jemens Interimshauptstadt Aden hat sich der Anführer der südjemenitischen Unabhängigkeitskämpfer zu Friedensgesprächen bereit erklärt. Er sei bereit und offen für die Vermittlung Saudi-Arabiens in dem Konflikt, teilte Aidarus al-Subaidie vom Südlichen Übergangsrat am Sonntagabend mit.

Der Rebellenführer erklärte außerdem seine Bereitschaft zu einem Waffenstillstand im umkämpften Aden. Die Unabhängigkeitskämpfer aus dem Südjemen hatten am Samstag nach tagelangen Kämpfen gegen Regierungstruppen den Präsidentenpalast in Aden erobert. Bisher kämpften sie an der Seite der Regierungstruppen und der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition gegen die schiitischen Houthi-Rebellen. Am Sonntag flog die Militärkoalition jedoch Luftangriffe auf die Separatisten in Aden und sprach von einer "direkten Bedrohung" für Jemens Regierung.

Am Mittwoch war es in Aden zu neuen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und der Separatistengruppe Sicherheitsring gekommen, die dem Übergangsrat nahesteht. Bei den Kämpfen, die am Samstag in der Eroberung des Präsidentenpalastes gipfelten, wurden nach Angaben der UNO seit Donnerstag rund 40 Menschen getötet und 260 weitere verletzt, darunter viele Zivilisten.

Die im Südjemen gelegene Hafenstadt Aden ist seit Jänner 2015 die Interimshauptstadt der international anerkannten Regierung von Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi. Hadi war aus der eigentlichen Hauptstadt Sanaa geflohen, als diese von den Houthi-Rebellen besetzt wurde. Er befindet sich inzwischen allerdings im Exil in Saudi-Arabien.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen Hadis und den Houthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.

Die Frontstellung in dem Konflikt in Aden ist eine andere: Hier kämpfen die Truppen des Präsidenten gegen Separatisten, die seit Jahrzehnten für einen unabhängigen Staat Südjemen kämpfen, wie er bereits vor der jemenitischen Vereinigung 1990 bestanden hatte.