Ungarns Parlament wählt erste Staatspräsidentin

Zwei-Drittel-Mehrheit für Orban-Vetraute Katalin Novak gilt als sicher
Das ungarische Parlament wählt am Donnerstagvormittag ein neues Staatsoberhaupt. Für dieses höchste Staatsamt wurde die frühere Familienministerin und ehemalige Vizevorsitzende der Regierungspartei Fidesz, Katalin Novák, von dem rechtsnationalen Premier Viktor Orbán nominiert. Die 44-Jährige soll auf János Áder folgern, dessen zweite Amtszeit im Frühjahr endet.

Dabei gilt die Wahl von Novák zur jüngsten Staatspräsidentin in der EU angesichts der Zwei-Drittel-Mehrheit von Fidesz als sicher. Alle 132 Fidesz-Abgeordnete hatten der Ökonomin und Juristin ihre Unterstützung zugesichert.

Ihr gegenüber steht der wohl chancenlose Kandidat der oppositionellen Allianz, der 79-jährige Jurist und Wirtschaftswissenschaftler Péter Róna, der an der Universität Oxford tätig ist. Die Opposition lehnt Novák ab. Sie sei wegen ihrer "unbedingten Loyalität" Orbán gegenüber noch ungeeigneter als das Fidesz-Urgestein Áder, um sich dem Premier entgegenzustellen und die Einheit der Nation zu vertreten, hieß es. Laut Medienberichten werde Orbán nicht an der Wahl teilnehmen, da er am Donnerstag zum EU-Gipfel nach Versailles reist.

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