Rektorswahl an der Uni Salzburg: Hearings am 21. und 22. Mai

Nach den Turbulenzen rund um die Bestellung einer neuen Rektorin oder eines neuen Rektors für die Universität Salzburg ist im Dezember 2023 eine Neuausschreibung beschlossen worden.
Nach den Turbulenzen rund um die Bestellung einer neuen Rektorin oder eines neuen Rektors für die Universität Salzburg ist im Dezember 2023 eine Neuausschreibung beschlossen worden.

Bis Ende der Bewerbungsfrist am 5. April langten 20 Bewerbungen ein, nun hat eine Findungskommission neun Kandidatinnen und Kandidaten zum Hearing eingeladen. Nicht auf der Liste findet sich der interimistische Rektor Martin Weichbold, der seit 1. Oktober 2023 die Geschäfte der Universität führt.

Vier der zum Hearing geladenen Bewerber kommen von heimischen Universitäten: Der Geologe Bernhard Fügenschuh ist Vizerektor für Lehre und Studierende an der Universität Innsbruck. Ebenfalls von der Universität Innsbruck kommt der Wirtschaftswissenschafter Markus Walzl, er ist dort Dekan der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik. Beworben haben sich auch Bernhard Flucher, Professor für Molekulare Physiologie an der Medizinischen Universität Innsbruck und Martina Merz, Wissenschaftsforscherin und Vizerektorin für Forschung an der Universität Klagenfurt.

Vier weitere Kandidaten kommen von deutschen Universitäten: Die emeritierte Germanistin Ingrid Bennewitz von der Universität Bamberg, der Moraltheologe Jochen Sautermeister von der Universität Bonn, Veronika Somoza vom Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der TU München und Hans-Peter Steinrück von der Universität Erlangen-Nürnberg. Er hat dort einen Lehrstuhl für Physikalische Chemie inne. Der neunte zum Hearing geladene Bewerber ist der Historiker Jan Palmowski, der an der University of Warwick in England arbeitet.

Die Hearings werden ausschließlich der Universitätsöffentlichkeit zugänglich sein und finden am 21. und 22. Mai 2024 statt. Die Findungskommission wird in der Folge dem Senat eine Empfehlung mit drei Personen abgeben. Der Senat erstellt darauf einen verbindlichen Dreiervorschlag. Nach einer Befassung des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen wählt der Universitätsrat dann innerhalb von vier Wochen eine Rektorin oder einen Rektor.

Nicht nur Interims-Rektor Weichbold wurde nicht zum Hearing geladen, auch die Rechtswissenschafterin Viola Heutger, Ex-Rektorin der Universität von Aruba, kam nicht in die engere Auswahl. Sie hatte sich im Vorjahr noch am Zweiervorschlag des Senats für die Wahl befunden. Nicht mehr beworben hat sich Hendrik Lehnert, von Oktober 2019 bis September 2023 Rektor der Universität Salzburg. Der Deutsche hätte zwar gerne eine zweite Amtszeit absolviert, er galt aber universitätsintern als umstritten und wurde im Februar 2023 vom Senat überraschend aus dem Rennen für eine Wiederwahl genommen. Statt des im Gesetz vorgesehenen Dreiervorschlag wurde nur ein Zweiervorschlag an den Universitätsrat übermittelt.

Was folgte, war ein monatelanges juristisches Hin- und Her: Sechs der 26 Senatsmitglieder legen Aufsichtsbeschwerde beim Wissenschaftsministerium ein. Sie hätten Lehnert gerne auf dem Wahlvorschlag gesehen und kritisieren, dass dem Universitätsrat nur zwei "geeignete Kandidaten" vorgeschlagen wurden. Tatsächlich hob das Ministerium die Entscheidung des Senats auf und erklärte den Zweiervorschlag für ungültig. Der Senat legte wiederum Rechtsmittel gegen diese Entscheidung ein und bekam schließlich vor dem Bundesverwaltungsgericht recht. Einer der zwei verbliebenen Kandidaten warf dann aber das Handtuch. Darauf entschied sich der Universitätsrat zu einer Neusauschreibung.

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