UNO meldet Menschenrechtsverletzungen unter den Taliban

Talibankämpfer in Kabul
Nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan werden schwere Verletzungen von Menschenrechten aus dem Krisenstaat gemeldet.

Darüber berichtete am Dienstag in Genf die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, bei einer Sondersitzung des UNO-Menschenrechtsrats zur Lage in Afghanistan. Nach diesen Berichten gab es etwa Massenhinrichtungen von Zivilisten und ehemaligen Angehörigen der afghanischen Sicherheitskräfte.

Weiter sagte Bachelet, der Bewegungsspielraum von Frauen sei in manchen Regionen eingeschränkt worden, Mädchen dürften teils nicht mehr zur Schule gehen. Friedliche Proteste würden unterdrückt und Minderjährige zum Waffendienst geholt. Die Berichte seien glaubhaft, betonte sie.

"Es bestehen gravierende Risiken für Frauen, Journalisten und die neue Generation von Leitfiguren der Zivilgesellschaft, die in den vergangenen Jahren in Erscheinung traten", sagte Bachelet. "Afghanistans unterschiedliche ethnische und religiöse Minderheiten sind ebenfalls der Gefahr von Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt, bedenkt man die Muster schwerer Menschenrechtsverletzungen unter Taliban-Herrschaft in der Vergangenheit und Berichte über Tötungen und gezielte Anschläge in den vergangenen Monaten."

Der UNO-Menschenrechtsrat beschäftigt sich regelmäßig mit der Menschenrechtslage in aller Welt und beruft bei Bedarf Sondersitzungen ein. Er kann eine Resolution verabschieden oder Untersuchungskommissionen einrichten. Er besteht aus 47 Ländern, die von der UNO-Generalversammlung für jeweils drei Jahre bestimmt werden.

Kommentare