APA - Austria Presse Agentur

UNO-Sicherheitsrat für zweite Amtszeit von Guterres

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen unterstützt die Bewerbung von UNO-Generalsekretär António Guterres für eine zweite Amtszeit.

Das sagte der estnische UNO-Botschafter und Ratspräsident im Juni, Sven Jürgenson, am Dienstag nach einer Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York. Die Empfehlung des Rates gilt als entscheidende Hürde für den 72-Jährigen Portugiesen, um von der Vollversammlung für fünf weitere Jahre im höchsten UN-Amt bestätigt zu werden. 

Noch im Juni wird eine Sitzung der Generalversammlung für die offizielle Ernennung von Guterres erwartet. Mit der Entscheidung des Sicherheitsrates war gerechnet worden. Der Generalsekretär hatte in den vergangenen Jahren einen guten Umgang mit den mächtigen Vetomächten USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich gepflegt - zudem gab es keinen offiziellen Gegenkandidaten. Die neue Amtsperiode des UNO-Chefs startet am 1. Jänner 2022 und dauert fünf Jahre. Die bisherigen neun Generalsekretäre der Vereinten Nationen waren allesamt Männer. Vier von ihnen kamen aus Europa. Guterres führt die Welt-Organisation seit 2017.

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Guterres als scharfsinniger Politiker

Während des Bewerbungsverfahrens hatte der Portugiese betont, dass er seinen Fokus weiter auf große globale Probleme wie die Klimakrise sowie Armut und Ungleichheit legen wolle. Zudem bekräftigte er seine Warnung vor einem neuen Kalten Krieg, nachdem die Spannungen zwischen den USA und China zuletzt zugenommen hatten.

Guterres gilt als scharfsinniger Politiker, aber als vorsichtiger – KritikerInnen sagen zaghafter –Vermittler in internationalen Konflikten. Das liegt Experten zufolge auch daran, dass Guterres sich in den vergangenen fünf Jahren angesichts der Angriffe von US-Präsident Donald Trump gegen die UNO "im Überlebenskampf" befunden habe. Dabei sei es sein Verdienst gewesen, den Schaden relativ gering gehalten zu haben. Mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden hat der UNO-Chef deutlich mehr gemeinsam – vor allem beim Kampf gegen den Klimawandel.

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Guterres wurde immer wieder vorgeworfen, vor allem gegenüber den bei der UNO immer einflussreicheren Chinesen nicht genug auf die Einhaltung der Menschenrechte zu pochen. Der US-chinesische Machtkampf erschwerte seine Position dabei auf allen Ebenen, was zu wenigen signifikanten Erfolgen führte. Bei Konflikten wie in Syrien oder Jemen blieb die UNO weitgehend machtlos. Auf sich aufmerksam machen konnte Guterres allerdings mit seinem Fokus auf die Bekämpfung der Klimakrise und seiner Arbeit in der Covid-19-Pandemie.