APA - Austria Presse Agentur

UNO-Sicherheitsrat verurteilte Angriffe auf Öltanker

Der UNO-Sicherheitsrat hat die Anschläge auf zwei Öltanker aus Japan und Norwegen im Golf von Oman verurteilt. Die Attacken stellten eine ernsthafte Bedrohung für den internationalen Frieden und die weltweite Sicherheit dar, hieß es. Die Ratsmitglieder riefen die Konfliktparteien in der Iran-USA-Krise zu "maximaler Zurückhaltung" auf.

Es müssten Maßnahmen getroffen werden, um die Eskalation und die Spannungen zu reduzieren, sagte der kuwaitische UNO-Botschafter Mansour Al-Otaibi am Montag nach der Sondersitzung in New York. Kuwait steht dem mächtigsten UNO-Gremium momentan vor.

Nach Angriffen auf die Öltanker und dem Abschuss einer US-Drohne im Persischen Golf waren die Spannungen in der Nahost-Region zuletzt eskaliert. US-Präsident Donald Trump stoppte einen bereits angeordneten Angriff gegen Iran vergangene Woche nach eigenen Angaben kurz vor seiner Ausführung. Die jüngste Eskalation hatte international Sorge über einen neuen Golf-Krieg ausgelöst.

Mitte Juni waren zwei Öltanker im Golf von Oman von Unbekannten angegriffen und beschädigt worden. Die USA haben ein Video veröffentlicht, dass iranische Einheiten beim Entfernen eines Blindgängers zeigen soll. Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe zurück. Der Golf von Oman ist über die Straße von Hormuz mit dem Persischen Golf verbunden. Die Straße von Hormuz ist einer der wichtigsten Wasserwege weltweit und spielt vor für Öltransporte aus der Golfregion eine zentrale Rolle.

Die USA und der Iran überzogen einander bei den Vereinten Nationen mit Schuldzuweisungen. Der iranische UNO-Botschafter verurteilte die neuen Sanktionen der USA am Montag am Rande der Sondersitzung des Sicherheitsrates scharf. Die Vereinigten Staaten hätten einen "Wirtschaftskrieg" und "wirtschaftlichen Terrorismus" gegen die Bevölkerung des Iran begonnen, sagte Majid Takht Ravanchi vor Journalisten in New York. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor neue Sanktionen verhängt, die den obersten Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, ins Visier nehmen.

Die USA legten dem Rat Informationen zu mehreren Tanker-Angriffen im Mai und Juni vor. Diese zeigten nach Angaben des stellvertretenden amerikanischen UNO-Botschafters Jonathan Cohen, dass der Iran an den Attacken schuld sei. Als nämlich einer der Sprengsätze nicht hochgegangen sei, habe sich ein Boot mit Höchstgeschwindigkeit dem Punkt am Tanker genähert, wo dieser angebracht gewesen sei. "Es ist auffällig, dass das Boot genau wusste, wo es nach der nicht explodierten Mine suchen musste". So nähere man sich keinem unbekannten Sprengsatz. Zum Abschuss einer US-Drohne durch den Iran vergangene Woche sagte Cohen, dass diese niemals in den iranischen Luftraum eingedrungen sei. Anderslautende Angaben Teherans seien "falsch".

Deutschland, Frankreich und Großbritannien riefen bei der UNO in einer gemeinsamen Erklärung dazu auf, den Dialog zu suchen. Man sei zutiefst besorgt über die Spannungen im Golf, die zu einer weiteren Eskalation führen könnten, hieß es in der Erklärung. Die Angriffe auf die Öltanker verurteilten die drei Regierungen, ohne einen Schuldigen zu nennen.

Trumps erklärtes Ziel ist es, dass der Iran dauerhaft über keine Atomwaffen verfügt. Das derzeitige Atomabkommen mit dem Iran gewährleistet das aus seiner Sicht nicht. Dagegen wollen die anderen Unterzeichnerstaaten - die vier UNO-Vetomächte Russland, China, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland - an der internationalen Vereinbarung festhalten.