UNO: Taliban wollen Frauen aus öffentlichem Leben drängen
Taliban-Führer institutionalisierten eine "groß angelegte und systematische" Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen, hieß es von einer Gruppe von UNO-Menschenrechtsexperten am Montag in einer Mitteilung des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte.
Die Islamisten untersagten Frauen etwa zu ihren Arbeitsplätzen zurückzukehren oder öffentlichen Verkehr alleine zu nutzen; sie schrieben ihnen vor, von einem Mann in der Öffentlichkeit begleitet zu werden oder machten ihnen strenge Kleidervorschriften. Zudem seien Institutionen, die die Rechte von Frauen und Mädchen schützen sollten - das Frauenministerium, die Unabhängige Menschenrechtskommission, Frauenhäuser oder spezielle Einrichtungen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen - geschlossen oder besetzt worden.
Besonders besorgniserregend sei zudem die anhaltende Verweigerung des Grundrechts auf Sekundar- und Hochschulbildung, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Großteil der Mädchenschulen ab der 7. Klasse ist aktuell geschlossen. Studentinnen können momentan nur private Universitäten besuchen.
Zuletzt gab es in Afghanistan wieder vermehrt Proteste von Mädchen und Frauen für mehr Rechte oder gegen Tötungen oder Verschleppungen von Frauen im Land. In der Vergangenheit hatten Taliban-Kämpfer immer wieder demonstrierende Frauen geschlagen, bedroht oder festgehalten. Proteste wanderten zuletzt auch zunehmend in soziale Medien. Jüngst verbrannte eine Frau offenbar in einem Innenhof eine Burka. Diese gilt als von den Taliban bevorzugte Verschleierungsart.
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