Die Menschen folgten dem Aufruf der israelischen Streitkräfte, die seit Wochen verlangen, dass Zivilistinnen und Zivilisten den Nordteil des abgeriegelten Küstengebiets verlassen. Israel zufolge unterhält die islamistische Hamas im Norden in Krankenhäusern, Schulen und Wohnhäusern Kommandozentralen und Abschussbasen für Raketen.
Nach Angaben von OCHA berichteten Geflüchtete, sie hätten durch israelische Checkpoints mit Maschinen zur Gesichtserkennung gehen müssen. Israel fürchtet offenbar, dass sich bekannte Terroristen unter den Flüchtenden befinden. Einige Menschen wurden dort nach unbestätigten Berichten festgenommen.
Auch am Sonntag rief das Militär die Menschen im Norden erneut zur Flucht in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens auf - wie zuletzt täglich. Satellitenbilder zeigten dort erst vor wenigen Tagen eine große Menschenmenge bei der Flucht in den Süden.
Nach Darstellung der Armee gibt es im Süden in den für die Zivilbevölkerung ausgewiesenen Gebieten ausschließlich gezielte Angriffe auf Anführer der Hamas. Doch auch dort kommt es immer wieder zu Luftangriffen mit vielen Toten. Die Menschen leben im südlichen Gazastreifen unter extrem prekären Umständen, Helfer sprechen von einer humanitären Katastrophe.