APA - Austria Presse Agentur

UNO verurteilt Universitätsverbot für Frauen durch Taliban

Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte hat die weitere Beschneidung der Frauenrechte in Afghanistan scharf kritisiert.

Volker Türk nannte das Verbot des Universitätsbesuchs für Frauen am Mittwoch in Genf "einen erschreckenden und gemeinen Schlag" und einen "zutiefst bedauerlichen Rückschlag für das ganze Land". Die radikalislamischen Taliban hatten alle privaten und öffentlichen Universitäten angewiesen, das Bildungsverbot bis auf weiteres durchzusetzen.

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Entwicklung des Landes ginge verloren

"Man denke nur an all die Ärztinnen, Anwältinnen und Lehrerinnen, die für die Entwicklung des Landes verloren gegangen sind und noch verloren gehen werden", teilte der Österreicher Türk mit. Den Besuch weiterführender Schulen ab der siebenten Klasse hatten die Taliban Mädchen bereits vorher verboten. Afghanistan verstoße mit dem Ausbildungsverbot gegen internationales Recht, so Türk. "Das Recht von Frauen und Mädchen auf Bildung jeden Niveaus ohne Diskriminierung ist ein grundlegendes Recht, das nicht in Frage gestellt werden kann", teilte Türk mit.

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Die Taliban haben seit ihrer Machtübernahme im August 2021 neben Frauen- auch Freiheits- und Medienrechte eingeschränkt. Beobachter werfen ihnen zudem gezielte Racheaktionen und Tötungen unbequemer Kritiker vor. Die humanitäre Lage im Land hat sich massiv verschlechtert. Millionen Menschen sind auf Unterstützung und Lebensmittelhilfen angewiesen. In dem Land gibt es zudem weiter regelmäßig Terroranschläge, die oft die Terrormiliz "Islamischer Staat" für sich reklamiert.