APA - Austria Presse Agentur

UNO-Vollversammlung nimmt Afghanistan und Myanmar nicht auf

Die neuen Regierungen in Afghanistan und Myanmar dürfen auf absehbare Zeit keine Vertreter zur UNO-Vollversammlung schicken. Diese schloss sich am Montag ohne Abstimmung dem Vorschlag eines Ausschusses von vergangener Woche an, eine Entscheidung über die rivalisierenden Anträge der alten und neuen Staatsführungen zu verschieben. Der Ausschuss dürfte sich nun bis Ende 2022 nicht erneut mit der Frage beschäftigen.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte vor seiner Empfehlung von mehreren Diplomaten erfahren, dass bei einer Verschiebung die bisherigen UNO-Botschafter ihre Posten behalten dürften. Zu den neun Staaten des Gremiums gehörten die USA, China und Russland.

Eine Aufnahme von Vertretern der radikal-islamischen Taliban aus Afghanistan oder der Militärregierung Myanmars in die Runde der 193 Staaten wäre ein Schritt hin zur internationalen Anerkennung. Die Taliban hatten Mitte August mit Gewalt die Macht von der international anerkannten Regierung in Kabul übernommen. Sie haben ihren Sprecher Suhail Shahin als neuen Botschafter nominiert. Die Armee in Myanmar hatte im Februar die Regierung der Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Sie wollen an den hochrangigen Militärvertreter Aung Thurein nach New York entsenden. In beiden Fällen haben die bisherigen Botschafter darum gebeten, ihre Posten behalten zu dürfen. Diese Praxis wurde bei Afghanistan zwischen 1996 und 2001 angewandt, als die Taliban das erste Mal das Land kontrollierten.