UNO-Vollversammlung verlangt Russlands Rückzug von AKW
Das mit knapp sechs Gigawatt leistungsstärkste AKW Europas ist zwar abgeschaltet, benötigt aber externe Energie, um das Kernmaterial kühl zu halten und eine Kernschmelze zu verhindern.
Der rechtlich nicht bindende Beschluss des größten UNO-Gremiums fordert unter anderem, "dass die Russische Föderation dringend ihr militärisches und sonstiges nicht autorisiertes Personal aus dem Kernkraftwerk Saporischschja abzieht und das Kraftwerk unverzüglich wieder unter die volle Kontrolle der souveränen und zuständigen Behörden der Ukraine stellt".
Moskau müsse auch unverzüglich seine Angriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine einstellen, hieß es im Text weiter. Zudem bekräftigte die Vollversammlung ihre Forderung an Russland, den Angriff auf sein Nachbarland zu beenden und sich aus der Ukraine zurückzuziehen.
Die Zustimmung von 99 Ländern gilt normalerweise als solides Ergebnis für eine Resolution - hinter vorherigen Resolutionen zum Rückzug Russlands aus der Ukraine mit über 140 Ja-Stimmen fällt der neuerliche Beschluss allerdings deutlich zurück.
Im April musste der letzte Reaktor des wichtigen Atomkraftwerks im Süden der Ukraine wegen Beschusses in den Kaltzustand versetzt werden - wie fünf weitere Reaktoren bereits vorher. Mehrfach geriet es unter Beschuss, worauf international die Sorge vor einem Atomunglück stieg. Beide Kriegsparteien werfen sich gegenseitig immer wieder vor, einen Vorfall provozieren zu wollen. Wegen der Gefahr wurde das Kraftwerk bereits im September 2022 heruntergefahren.
Allerdings befand sich mehrfach wechselnd ein Block dabei im Warmzustand. In diesem Zustand produziert der Reaktor keinen Strom, sondern Dampf, der für den Bedarf der Anlage verwendet wurde. Der Kaltzustand gilt als der sicherste - dann sind die Blöcke auf niedrigen Druck heruntergefahren und werden durch kaltes Wasser gekühlt.
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