UNO warnt vor Hungerkatastrophe in Somalia

UN-Koordinator Martin Griffiths warnt vor einer Katastrohpe
Die UNO hat vor einer unmittelbar bevorstehenden Hungerkatastrophe in Somalia gewarnt. Das unter einer historischen Dürre leidende Land am Horn von Afrika stehe am Rand einer Hungersnot, sagte UN-Koordinator Martin Griffiths am Montag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu. "Das ist heute die letzte Warnung." Landesweit sind nach UN-Angaben 213.000 Menschen akut vom Hungertod bedroht.

Die jüngsten Daten zeigten konkret, dass es von Oktober bis Dezember in zwei Bezirken im Süden des Landes eine Hungersnot geben werde. Betroffen seien die Bezirke Baidoa und Buurhakaba. Der UN-Koordinator zeigte sich "zutiefst schockiert über das Ausmaß an Schmerz und Leid, das so viele Somalier erdulden müssen". Bei seinem Besuch in Baidoa, dem "Epizentrum" der bevorstehenden Katastrophe, habe er "Kinder gesehen, die so unterernährt waren, dass sie kaum sprechen konnten".

Somalia kämpft derzeit mit der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren. Nach UN-Schätzungen vom Juli übertrifft die aktuelle Dürre die früheren "in Bezug auf Dauer und Schwere". Rund 7,8 Millionen Menschen - fast die Hälfte der Bevölkerung - haben nach UN-Angaben nicht genug zu essen.

Hilfsorganisationen befürchten nun eine ähnliche Hungersnot wie 2011, als 260.000 Menschen ums Leben kamen. Doch angesichts der Vielzahl humanitärer Notlagen - darunter im Jemen, in Afghanistan und in der Ukraine - fanden deren zahlreiche Appelle zuletzt kaum Gehör. Erst Ende Juni hatte die Organisation Save The Children die internationale Gemeinschaft gewarnt, sie bewege sich "wie ein Schlafwandler auf eine katastrophale Hungersnot" in Somalia zu.

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