UNO wegen militärischer Eskalation in Libyen alarmiert

Die UNO-Mission in Libyen zeigt sich besorgt
Nach der erneuten Eskalation der Gewalt in Libyen schlagen die Vereinten Nationen Alarm. Die UNO-Mission in dem Bürgerkriegsland (UNSMIL) erklärte am Freitag über Twitter, sie verfolge mit großer Sorge die Entwicklung in der umkämpften Stadt Tarhouna. Sie warnte zugleich vor Angriffen auf Zivilisten, außergerichtlichen Bestrafungen, Plünderungen und Brandschatzungen.

In dem nordafrikanischen Land herrscht seit dem vom Westen unterstützten Sturz des Langzeit-Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Bürgerkrieg. Die international anerkannte Regierung unter Fayez Serraj kämpft gegen die Truppen des einflussreichen Generals Khalifa Haftar. Dank militärischer Unterstützung der Türkei konnten die Regierungsanhänger zuletzt wichtige Erfolge erzielen. So nahmen sie vor einigen Tagen die strategisch bedeutende Luftwaffenbasis Al-Watiya nahe der tunesischen Grenze ein und drängten Haftars Einheiten weiter zurück.

Am Freitag erhöhten die Regierungstruppen ihren Druck auf Tarhouna rund 90 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Tripolis. Sie warfen Flugblätter ab und forderten die dortigen Aufständischen auf, ihre Waffen niederzulegen. Zivilisten sollten in ihren Häusern bleiben.

Die UNO-Libyen-Vermittlerin Stephanie Williams hatte erst am Dienstag vor einem Stellvertreterkrieg gewarnt und die immer stärker werdende ausländische Einmischung in den Konflikt beklagt. Dies sei ein offener Bruch des geltenden Waffenembargos. Während die Regierung von der Türkei unterstützt wird, erhält Haftar unter anderem Hilfe von Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Russland.

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