UNO fordert "ungehinderten Zugang" zu besetztem AKW Saporischschja

Größtes europäisches Kernkraftwerk seit März durch Russland besetzt
Die Vereinten Nationen haben von Russland und Kiew erneut Grünes Licht für eine Experten-Mission zum umkämpften Kernkraftwerk Saporischschja angemahnt.

"Wir fordern die Parteien erneut auf, der Mission (der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA) sofortigen, sicheren und ungehinderten Zugang zum Standort zu gewähren", sagte die UNO-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, am Dienstag bei einer Sitzung des UNO-Sicherheitsrats in New York.

Deeskalation um AKW

Vorbereitungen für eine solche Mission von ukrainischem Gebiet zum russisch besetztem AKW dauerten an, Kiew und Mokau müssten dieser zustimmen, so DiCarlo weiter. Unterdessen gehe die Deeskalation um Saporischschja mit "fast täglichen Meldungen über alarmierende Vorfälle im Werk" weiter. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig den Beschuss des AKW vor. Die von allen Seiten im Prinzip unterstützte IAEA-Mission scheitert bisher an der Streitfrage, ob die Experten über russisch kontrolliertes Territorium oder - was völkerrechtlich korrekt wäre - ukrainisches Gebiet anreisen. Schon vor zwei Wochen hatte das russische Außenministerium den Vorwurf erhoben, eine Einigung sei durch Einspruch der UNO-Führung verhindert worden. Am Dienstag kritisierte eine Ministeriumssprecherin die UNO erneut und sprach von einem "falschem Spiel des Sekretariats der Vereinten Nationen".

Zuvor hatte der Kreml der UNO erneut die Blockade einer Experten-Mission vorgeworfen. Niemand sei an einer Mission der IAEA in dem AKW so interessiert wie Russland, sagte die Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa. Dass die Reise noch nicht stattgefunden habe, sei die "traurige Folge von falschem Spiel des Sekretariats der Vereinten Nationen".

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