Bolivien: Zusammenstöße von Polizei und Morales-Anhängern
Außer zwei seien alle Verletzten Polizisten, sagte Gesundheitsministerin María René Castro am Dienstag. Zu der Gewalt war es in dem Ort Mairana im Zentrum des Landes gekommen. Dort blockieren Morales-Anhänger seit Mitte des Monats in Solidarität mit Morales Straßen, um eine Festnahme des Ex-Präsidenten zu verhindern.
Gegen Morales laufen derzeit Ermittlungen der Justiz. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, während seiner Amtszeit im Jahr 2015 ein 15-jähriges Mädchen vergewaltigt zu haben. Der Ex-Präsident weist die Vorwürfe zurück und gibt an, dass er durch die Beschuldigungen von der Rückkehr an die Macht abgehalten werden soll.
Hintergründe zu Morales
Der linksgerichtete Morales war von 2006 bis 2019 der erste indigene Präsident Boliviens und lange sehr beliebt - bis er versuchte, die Verfassung zu umgehen und 2019 eine vierte Amtszeit anzustreben. Er gewann zwar die Wahl, trat aber nach heftigen Protesten zurück und floh vorübergehend aus dem Land.
Morales' mehrheitlich indigene Unterstützer sehen den Ex-Präsidenten als Opfer Arces. Sie protestieren überdies gegen die stark steigenden Treibstoff- und Lebensmittelpreise im Land. 2020 wurde sein ehemaliger Finanzminister Arce Präsident. Beide Männer wollen 2025 erneut für das Amt antreten. Zwischen beiden gibt es einen erbitterten Machtkampf.
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