APA - Austria Presse Agentur

Unwetter verursachten in Österreich erneut Schäden

Heftige Gewitter haben beginnend mit Montagabend erneut in vielen Regionen Österreichs Schäden angerichtet. Stark betroffen war neben Teilen von Ober- und Niederösterreich sowie Tirol und der Steiermark das Bundesland Salzburg. Vor allem im Pinzgau und Pongau gab es Murenabgänge und Überflutungen, mehr als 100 Personen wurden in Sicherheit gebracht.

Am Dienstag waren einige Straßen in der Früh noch gesperrt. Der Zivilschutzalarm für den St. Johanner Ortsteil Reinbachsiedlung war indes aufgehoben. Das Ausmaß der schweren Schäden wird nun bei Erkundungsflügen begutachtet. Rund 500 Einsätze von 52 Feuerwehren mit rund 1.400 Feuerwehrleuten wurden absolviert.

In Dienten im Pinzgau riss eine Mure einen Linienbus in den Dientenbach, die zwei Insassen wurden gerettet. Dabei bemerkten die Helfer, dass noch ein Pkw im Bach lag. Die 21-jährige Autofahrerin hatte sich ans Ufer retten können. Alle drei Personen wurden verletzt, eine davon schwer. Eine deutsche Urlauberfamilie saß zwischen zwei Muren in ihrem Auto fest, auch sie wurde geborgen.

Auch im Pongau waren mehr als 80 Personen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen. Auf der B163 zwischen St. Johann und Wagrain gingen zwei Muren ab. Die 83 Autoinsassen, darunter Kleinkinder, wurden in Sicherheit gebracht und im Kongresszentrum St. Johann versorgt. Ein Fahrzeug war von der Mure mitgerissen worden.

Starkregen zog am Montagabend auch eine Schneise durch Oberösterreich, von Gmunden am Traunsee bis Wolfern im Bezirk Steyr-Land. 1.500 Mitglieder von 100 Feuerwehren wurden zu über 500 Einsätzen gerufen. Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller, Wasser im Wohnraum und aufgeschwommene Kanaldeckel waren die Alarmierungsgründe vor allem in den Bezirken Gmunden, Kirchdorf und Steyr-Land.

420 Feuerwehreinsätze wurden am Montagabend und in der Nacht auf Dienstag in Niederösterreich gezählt. Mehr als 200 überflutete Keller mussten ebenso ausgepumpt werden wie mehrere Straßenunterführungen. 150 Bäume waren in Strom- und Telefonleitungen gestürzt. Knapp 2.000 Helfer von 180 Feuerwehren rückten aus. Am stärksten betroffen waren die Bezirke Amstetten, St. Pölten, Melk, Tulln, Baden und Mödling. Bei Aufräumarbeiten in Guntramsdorf stürzte eine Person und verletzte sich so schwer, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Allein im Bezirk Tulln waren 680 Feuerwehrleute aufgeboten. Das Bezirkskommando meldete 152 Einsätze, nachdem es am Montagabend bis zu 70 Liter pro Quadratmeter geregnet hatte.

Auch Teile Tirols waren von schweren Gewittern und vereinzelt Hagel betroffen, die Feuerwehr verzeichnete von Montagnachmittag bis -abend rund 200 Einsätze. Kleinere bis mittlere Muren gingen auf Straßen ab, lokal standen Garagen und Keller unter Wasser. Der Schwerpunkt lag im östlichen Mittelgebirge bzw. Bezirk Innsbruck-Land sowie im Raum Landeck und Paznauntal. Im Zillertaler Stummerberg setzte ein Blitzeinschlag zwei Wochenendhäuser in Vollbrand.

In der Steiermark zogen Gewitter vom obersteirischen Bezirk Liezen bis in die Oststeiermark und brachten Sturmböen, Starkregen und Hagel, vor allem im Raum Schladming. Keller waren überflutet und Tiefgaragen mussten ausgepumpt werden. Pkw blieben in überschwemmten Straßenunterführungen stecken. In Mandling im Bundesland Salzburg, gleich westlich von Schladming, wurde die Ennstal Bundesstraße (B320) von mehreren Muren und einem über die Ufer getretenen Bach verlegt.