APA - Austria Presse Agentur

US-Außenminister Pompeo startet Deutschland-Besuch

US-Außenminister Mike Pompeo hat seine zweitägige Deutschland-Reise begonnen. Am Donnerstagmittag traf er im Ort Mödlareuth ein. Das Dorf mit knapp 50 Einwohnern an der bayerisch-thüringischen Grenze war zur Zeit der deutschen Teilung von einer Grenzmauer durchschnitten und hatte deshalb den Beinamen "Little Berlin" erhalten.

Am Vormittag hatte er US-Truppen an den bayerischen Standorten Grafenwöhr und Vilseck besucht. In Grafenwöhr sah er sich auch eine Militärübung an. Derzeit haben die US-Streitkräfte noch rund 35.000 Soldaten in Deutschland stationiert, davon nach US-Angaben rund 10.000 in Grafenwöhr und Vilseck.

In Mödlareuth sollte Pompeo mit dem deutschen Außenminister Heiko Maas zusammentreffen. Später reist Pompeo gemeinsam mit Maas nach Leipzig weiter und besuch u.a. in Halle den Ort des Anschlags vom 9. Oktober.

Mit seinem zweitägigen Besuch in Deutschland will Pompeo die transatlantische Partnerschaft stärken. Wachsende Bedrohungen aus Russland, China und dem Iran machten ein verstärktes Engagement nötig, teilte das US-Außenministerium zum Auftakt der Reise mit.

Vor dem Abflug hatte Pompeo Deutschland als einen der vertrauenswürdigsten Freunde der USA, "wichtigen Alliierten und engen Partner unseres Engagement mit Europa und der Welt" bezeichnet. "Ich freue mich auf konstruktive Gespräche darüber, wie wir viele wichtige globale Fragen zusammen angehen können", schrieb er auf Twitter.

Maas würdigte zuvor die USA als verlässlichen Partner. "Wir brauchen sie auch als einen Partner, denn letztlich verbinden uns unsere Werte Demokratie und Freiheit", sagte er im ZDF-"Morgenmagazin". Die westliche Welt insgesamt werde weiter darauf angewiesen sein, "dass wir zusammen mit den USA für diese Werte weltweit einstehen".

Die beiden Minister besuchen am Symbole der deutschen Teilung und der Wende von 1989. Es stehe "völlig außer Zweifel", dass Deutschland "große Dankbarkeit" dafür empfinde, was die USA beispielsweise während der Berliner Luftbrücke getan hätten, sagte Maas.

Die deutsch-amerikanischen Beziehungen sind seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump Anfang 2017 angespannt. Die US-Regierung wirft dem NATO-Partner Deutschland mangelnde Militärausgaben vor, kritisiert das deutsch-russische Pipeline-Projekt Nord Stream 2 scharf und droht der EU mit Strafzöllen, was vor allem die deutsche Autoindustrie treffen könnte.