APA - Austria Presse Agentur

US-Katholiken protestieren gegen Migrantenkinder-Behandlung

Mehrere hundert katholische Aktivisten haben am vor den Stufen des Kapitols in Washington gegen die "unmenschliche Behandlung" von Einwandererkindern an der Südgrenze zu Mexiko demonstriert. Sicherheitskräfte hätten mehr als 70 Teilnehmer der Demonstration wegen zivilen Ungehorsams festgenommen, berichtete der katholische Pressedienst CNS am Freitag.

Darunter sei auch die 90-jährige Ordensfrau Patricia Murphy aus Chicago gewesen. Sie sei in Handschellen abgeführt worden.

Die Demonstranten protestierten gegen die Trennung von Migrantenfamilien nach deren illegaler Einreise in die USA. Im Zuge der sogenannten Null-Toleranz-Politik der US-Regierung werden Eltern und Kinder in vielen Fällen separat untergebracht. Sie und viele andere Katholiken seien "empört über die schreckliche Situation an unserer Südgrenze", sagte die Exekutivdirektorin der Leadership Conference of Women Religious, Schwester Carol Zinn. Sowohl das Evangelium wie auch die Werte der Nation verlangten ein Handeln. Vor allem müssten die menschenunwürdigen Haftbedingungen für die Kinder beendet werden.

Der Bischof von San Diego, Robert Walter McElroy, betonte in einer verlesenen Erklärung: "Wir stehen in einem Moment zusammen, in dem unsere Regierung Angst verbreitet und die Flüchtlinge und Einwanderer, die Amerikas historisches Lebenselixier waren, jetzt zum Feind erklärt."

Die Protestaktion unter dem Motto "Katholischer Tag der Aktion für Einwandererkinder" wurde von den Initiativen "Faith in Public Life" und "Faith in Action" organisiert.