APA - Austria Presse Agentur

US-PolizistInnen nach Tod von Hispanic bei Festnahme beurlaubt

Nach dem Tod eines Latino bei einer Festnahme in Alameda (Kalifornien) sind Videoaufnahmen von der Bodycam der Polizisten veröffentlicht worden.

Die Bilder von dem Vorfall am 19. April zeigen, wie Beamte den am Bauch auf dem Boden liegenden Mann minutenlang runterdrücken. Laut Behördenangaben vom Mittwoch sind drei Polizisten beurlaubt worden, während der Fall untersucht wird. Opferangehörige zogen einen Vergleich mit der tödlichen Festnahme des Afroamerikaners George Floyd. Floyd war im Mai 2020 gestorben, nachdem Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. In einer ersten Mitteilung am 19. April sprachen die Behörden von Hinweisen von Anrainern auf einen möglicherweise betrunkenen Mann in einem Park und dem Verdacht von Alkoholdiebstahl. Bei der Festnahme sei es zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen, dann sei ein "medizinischer Notfall" eingetreten. Die Beamten hätten lebensrettende Maßnahmen durchgeführt. Der 26-Jährige sei später im Krankenhaus gestorben.

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Die nun veröffentlichte Videoaufzeichnung zeigt, wie die Beamten mit dem Mann, der leicht benommen wirkt, zunächst länger sprechen. Als sie versuchen, Handschellen anzulegen, fällt der 26-Jährige hin. Mehr als vier Minuten lang liegt er teilweise schreiend auf seinem Bauch. Die Polizisten reden auf ihn ein, dabei drücken sie ihn zu Boden, dann reagiert der Mann nicht mehr.

Der Fall ereignete sich einen Tag vor dem aufsehenerregenden Schuldspruch gegen den weißen Ex-Polizisten Derek Chauvin im Prozess um den Afroamerikaner George Floyd. Die Tötung des unbewaffneten 46-Jährigen vor knapp einem Jahr im US-Staat Minnesota hatte in den USA zu Massenprotesten gegen Rassismus und Polizeigewalt geführt. Videos dokumentieren, wie Chauvin sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals presste, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Floyd verlor der Autopsie zufolge das Bewusstsein und starb wenig später.