APA - Austria Presse Agentur

US-Präsident Trump spricht nicht mehr mit Virologen Fauci

Der führende US-Virologe in der Coronakrise, Anthony Fauci, hat eigenen Worten zufolge in den vergangenen zwei Wochen kein einziges Mal mit Präsident Donald Trump gesprochen. Das letzte Mal sei vor etwa 14 Tagen gewesen, dabei sei es um Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegangen, sagte Fauci am Dienstag (Ortszeit) dem öffentlichen Radiosender WAMU.

Die Infektionszahlen in den USA stiegen zuletzt mit ersten Lockerungen der Corona-Regeln in einigen US-Staaten merklich an. Mit 2,1 Millionen bestätigten Corona-Infizierten liegt das Land weltweit vor Brasilien (mehr als 923.180 Fälle) sowie Russland (mehr als 544.700 Fälle), wie aus den jüngsten Zahlen der Johns-Hopkins-Universität vom Mittwoch früh mitteleuropäischer Zeit hervorgeht. Auch bei der Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, sind die USA mit weltweit mehr als 116.960 am härtesten getroffen. Brasilien folgt derzeit an zweiter Stelle mit mehr als 45.200 Toten vor Großbritannien mit gut 42 .00 Opfern.

Zwischen Fauci, der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten ist und die US-Regierung berät, sowie Trump hatte es in der Vergangenheit Spannungen darüber gegeben, wie mit der Corona-Pandemie umgegangen werden soll. Beide waren im März und April noch gemeinsam in täglichen, live übertragenen Pressekonferenzen aufgetreten. Doch Trump stellte diese ein, um den Fokus weg vom Ausbruch und hin zur Wiederöffnung der Wirtschaft zu schwenken.

Im Radiointerview sagte Fauci nun, eine zweite Ansteckungswelle "ist nicht unvermeidbar". Doch die US-Staaten müssten in der Lage sein, Kontakte Infizierter zurückverfolgen zu können, um neue Ausbrüche zu vermeiden. Fauci rief zudem Teilnehmer der Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt dazu auf, Gesichtsmasken zu tragen.