APA - Austria Presse Agentur

US-Regierung fordert von Ägypten Freilassung von Aktivist

US-Präsident Joe Biden hat sich bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi für die Freilassung des inhaftierten Demokratieaktivisten Alaa Abdel Fattah eingesetzt. "Die USA verlangen seine Freilassung, daraus haben wir keinen Hehl gemacht", sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater, Jake Sullivan, am Freitagabend US-amerikanischer Zeit nach einem Gespräch der beiden Präsidenten.

Bei ihrem Treffen am Rande der Weltklimakonferenz in Sharm el-Sheikh hätten Biden und Al-Sisi ausführlich über das Thema Menschenrechte gesprochen, sagte Sullivan in Bidens Regierungsflieger Air Force One auf dem Weg nach Asien. Biden habe sein Team angewiesen, mit den Ägyptern über eine Reihe konkreter Fälle zu reden, darunter jener von Abdel Fattah.

Die Familie von Abdel Fattah hat unterdessen nach eigenen Angaben einen Antrag auf Begnadigung durch den ägyptischen Präsidenten gestellt. "Anbei der Text des Gnadengesuchs, das ich heute eingereicht habe und das meine Bereitschaft bekräftigt, alle verfügbaren legalen Methoden zu nutzen, um eine Lösung (...) zu finden", schrieb seine Schwester Mona Seif am Freitag auf Twitter.

Abdel Fattah zählte 2011 während der ägyptischen Revolution zu den Führungsfiguren. Aus Protest gegen seine Haftbedingungen ist er seit Monaten im Hungerstreik. Am Sonntag - zu Beginn der Weltklimakonferenz im Land - hatte er auch begonnen, auf Wasser zu verzichten. Sullivan sagte, er könne keine Auskunft zu dem gesundheitlichen Zustand Abdel Fattahs geben.

Biden hatte am Freitag bei der Weltklimakonferenz in Sharm el-Sheikh gesprochen und Al-Sisi dort getroffen. Direkt im Anschluss brach der US-Präsident Richtung Asien auf. Dort nimmt er in den kommenden Tagen am ASEAN-Gipfel in Kambodscha und am G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali teil.