US-Unterhändler: Keine Frist für Gespräche mit Nordkorea

US-Sonderbeauftragter für Nordkorea, Stephen Biegun
Im Atomstreit mit Nordkorea kontern die USA einer von Pjöngjang gesetzten Frist bis zum Jahresende, wonach sie neue Verhandlungslösungen vorlegen sollen. Der US-Sonderbeauftragte für Nordkorea, Stephen Biegun, appellierte am Montag in Seoul an Pjöngjang, zum Dialog zurückzukehren.

"Es ist Zeit für uns, unsere Arbeit zu machen, lassen Sie uns das erledigen. Wir sind hier, und Sie wissen, wie Sie uns erreichen", sagte Biegun an der Seite des südkoreanischen Sonderbeauftragten Lee Do-hoon. "Lassen Sie es mich absolut deutlich machen: Die USA haben keine Frist."

Die Spannungen in dem Konflikt haben sich zuletzt angesichts der stockenden Atomverhandlungen zwischen beiden Seiten wieder erhöht. Die kommunistische Führung in Pjöngjang hatte wiederholt mit einem "neuen Weg" gedroht, sollte Washington bis zum Jahresende keine neuen Konzessionen machen und seine "feindselige" Politik aufgeben. Die bisher letzten Arbeitsgespräche waren im Oktober in Schweden ohne greifbares Ergebnis geblieben. Die USA wollen den Verzicht Nordkoreas auf Nuklearwaffen erreichen. Pjöngjang fordert unter anderem die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen.

"Wir sind uns vollkommen des starken Potenzials Nordkoreas bewusst, in den nächsten Tagen eine größere Provokation zu unternehmen", sagte Biegun. Solch eine Aktion wäre am wenigsten hilfreich, um einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu erreichen.

In Südkorea wächst die Befürchtung, Nordkorea könnte den selbst auferlegten Teststopp für Atombomben und Langstreckenraketen aufheben. Nordkorea hatte am Samstag zum zweiten Mal in einer Woche einen "wichtigen" Test an seiner Satelliten-Startanlage Sohae gemeldet. Experten vermuten, dass Nordkorea dabei Raketentriebwerke getestet hat - möglicherweise für eine Langstreckenrakete.

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