APA - Austria Presse Agentur

USA für neue Atomverhandlungen mit Nordkorea im Dezember

Die USA haben nach Angaben Nordkoreas neue Atomverhandlungen im Dezember vorgeschlagen. Knapp sechs Wochen nach ergebnislos gebliebenen Arbeitsgesprächen zwischen beiden Ländern über Nordkoreas Atomwaffenprogramm in Schweden betonte Pjöngjangs Unterhändler Kim Myong Gil am Donnerstag, er könne die US-Seite nur dann treffen, "falls eine Verhandlungslösung möglich ist".

US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte unterdessen auf dem Weg nach Seoul, Washington sei offen für eine mögliche Reduzierung weiterer Militärübungen mit Südkorea, falls dies der Diplomatie im Atomstreit mit Nordkorea diene. Esper wollte am Freitag in Seoul gemeinsam mit seinem südkoreanischen Kollegen Jeong Kyeong-doo die regelmäßigen Sicherheitsberatungen zwischen beiden Ländern leiten. Schwerpunkte werden die Situation auf der koreanischen Halbinsel und die bilaterale Allianz sein.

Kim Myong-gil warf den USA in Anspielung auf eine vom nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un einseitig gesetzte Frist bis Jahresende vor, sich eines Tricks zu bedienen, um mehr Zeit gewinnen zu wollen. Er sei nicht an einem Treffen interessiert, wenn die USA seine Regierung nur beschwichtigen wollten, wurde er von den Staatsmedien zitiert. Er forderte von den USA, eine grundlegende Lösung zur Beendigung ihrer "feindseligen Politik" vorzulegen.

Der Gesprächsvorschlag sei von Stephen Biegun, dem US-Sonderbeauftragten für Nordkorea, über ein Drittland übermittelt worden, sagte der Unterhändler Kim. Er hatte sein Land auch bei den Gesprächen Anfang Oktober in Stockholm vertreten.

Die Atomverhandlungen sind seit dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber im Februar in Vietnam ins Stocken geraten. Die Führung in Pjöngjang fordert eine Aufhebung internationaler Sanktionen. Auch hatte sie zuletzt ihre Kritik an den südkoreanisch-amerikanischen Manövern wieder verstärkt, durch die sie sich provoziert fühlt.