APA - Austria Presse Agentur

USA setzen neuen IS-Anführer Mawli auf Terrorliste

Die USA haben den neuen Anführer der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) auf ihre schwarze Liste mit Terroristen gesetzt. Amir Mohammed Abdul Rahman al-Mawli sei nach der Tötung von Ex-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi bei einem US-Militäreinsatz im Oktober zum neuen Anführer der Gruppe ernannt worden, sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Dienstag.

Der IS hatte zuvor den Namen des neuen IS-Chefs mit Abu Ibrahim al-Hashimi al-Kuraishi angeben - die USA kamen aber zu dem Schluss, dass der IS einen Kampfnamen benutzte.

Mawli sei zuvor beim Terrornetzwerk Al-Kaida im Irak aktiv gewesen und für die Folter von Mitgliedern der religiösen Minderheit der Jesiden verantwortlich, sagte Pompeo. "Wir haben das Kalifat zerstört und sind weiter entschlossen, den IS zu besiegen, unabhängig davon, wen sie als ihren Anführer benennen", betonte der US-Außenminister. Sein Ministerium hatte zuvor bereits ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar (4,5 Millionen Euro) für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung Mawlis führen.

Die IS-Jihadisten hatten beim Aufbau ihres sogenannten Kalifats in Syrien und dem Irak tausende Jesiden getötet. Die UNO stufte dies als Völkermord ein. Tausende jesidische Frauen und Mädchen wurden vom IS versklavt.

Einem Bericht des "Guardian" vom Jänner zufolge soll Mawli aus einer Familie ethnischer Turkmenen im Irak stammen, womit er einer der wenigen nicht-arabischen Vertreter in der obersten Führungsebene des IS ist. Er soll ein Gelehrter islamischen Rechts sein. 2004 geriet er dem Bericht zufolge im Irak in US-Militärgefangenschaft, wo er Baghdadi kennengelernt haben soll. Den Geheimdiensten sei Mawlis Aufenthaltsort nicht bekannt, sie vermuteten aber, dass er Baghdadi in die letzte syrische Rebellenhochburg Idlib folgte.