Der neue Rechtsschutz verbessert zum Beispiel die rechtlichen Optionen einer Person gegenüber der Polizei bei Festnahmen, wenn sie diese als unrechtmäßig ansehen. Bezüglich der Präsidentenwahl soll künftig unabhängig von der Anzahl der bereits ausgeübten Amtszeiten das Recht bestehen, als Staatschef zu kandidieren.
Der derzeitige Präsident Schawkat Mirsijojew hatte das Amt 2016 nach dem Tod seines autoritär regierenden Vorgängers Islam Karimow übernommen. Er hat das 35 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählende zentralasiatische Land nach Jahren der Isolation und wirtschaftlichen Stagnation geöffnet. 2021 wurde er mit deutlicher Mehrheit für fünf Jahre wiedergewählt. Die Verfassungsänderung würde es Mirsijojew erlauben, danach erneut zu kandidieren.
"Unser Leben hat sich verbessert, und ich hoffe, dass es unter diesem Präsidenten hoffentlich so weitergehen wird", sagte die 62-jährige Nazira bei der Stimmabgabe. Ihren Nachnamen wollte sie allerdings gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters nicht nennen. "Ich habe nichts dagegen und bin damit einverstanden, dass (die Amtszeit des Präsidenten) verlängert wird. Ich danke dem Präsidenten für das, was er für uns tut". "Was ich sehe, ist, dass die neuen Änderungen unsere Rechte und die Offenheit (des Staates) fördern", sagte ein anderer Wähler, Abdurashid Kadirov (65).
In vielen Wahllokalen wurde am Sonntag patriotische Musik gespielt, einige wurden mit Blumen geschmückt. Andernorts wurden Baseballkappen und T-Shirts mit dem Logo des Referendums an Erstwähler verteilt. Das Referendum wird für gültig erklärt, wenn mehr als die Hälfte der 19,7 Millionen Wähler teilnehmen. Vorläufige Wahlergebnisse werden für Montag erwartet.