Verdächtige nach Messerangriff in Siegen in U-Haft

In diesem Bus kam es zu dem Angriff
Nach dem Messerangriff in einem Bus im deutschen Siegen ist die Tatverdächtige in U-Haft genommen worden.

Wie die Staatsanwaltschaft Siegen und die Polizei Dortmund am Samstagabend mitteilten, wurde Haftbefehl gegen die 32-Jährige wegen eines versuchten Tötungsdelikts erlassen. Die Behörden widersprachen Spekulationen zum Hintergrund der Tat, ein politisches oder religiöses Motiv werde ausgeschlossen. Zwei der sechs Verletzten befanden weiter in lebensbedrohlichen Zustand.

Der Bus war am Freitagabend auf dem Weg zu einem Stadtfest in Siegen, als die Frau mit deutscher Staatsangehörigkeit mehrere Menschen angriff. Außer den Verletzten waren noch rund 30 weitere Fahrgäste an Bord. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, gab es keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Tatmotiv. Nach AFP-Informationen gibt es bei der Frau hingegen Hinweise auf psychische Auffälligkeiten in der Vergangenheit.

Die örtliche Polizei rief angesichts falscher Anschuldigungen im Internet zur Mäßigung auf. "Wir möchten an dieser Stelle ganz deutlich klarstellen: Bei der 32-jährigen Tatverdächtigen handelt es sich um eine Frau mit deutscher Staatsangehörigkeit und ohne Migrationshintergrund", schrieb die nordrhein-westfälische Polizei am Samstag im Internetdienst X. "Bitte unterlassen Sie die Spekulationen und Anfeindungen in jegliche Richtung!"

Die Verletzten sind den Angaben zufolge zwischen 16 und 30 Jahre alt und stammen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein. Drei von ihnen konnten das Krankenhaus rasch wieder verlassen, die anderen drei befanden sich am Samstagabend weiterhin in einer Klinik. Einer von ihnen, ein 23-Jähriger, war außer Lebensgefahr, die beiden anderen 19 und 21 Jahre alten Männer befanden sich allerdings am Samstagabend noch immer in einem "lebensbedrohlichen" Zustand.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) rief nach dem Angriff zum Zusammenhalt auf. Er sagte dem WDR, für das Zusammenleben sei es wichtig, "dass wir nicht in Angst und Schrecken verfallen, auch nicht in Schuldzuweisungen, sondern dass wir einfach selber stark bleiben und zusammenhalten". Er hielt sich zu einem ohnehin geplanten Besuch anlässlich des Stadtfests vor Ort auf.

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