APA - Austria Presse Agentur

Verdi ruft zu Protestaktion gegen Verkauf von LSG

Die deutsche Gewerkschaft Verdi ruft für Montagmittag zu einer Protestaktion der Beschäftigten der Lufthansa-Catering-Tochter LSG in Frankfurt auf. Der Lufthansa-Konzern solle sich dazu verpflichten, einen potenziellen Käufer nur dann zum Zuge kommen zu lassen, wenn Arbeitsplätze und Sozialstandards erhalten bleiben, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle.

Zudem wolle man Mitbestimmungsstrukturen und Tarifverträge gesichert sehen, so Behle. Nach Verdi-Informationen will die Lufthansa bereits im September entscheiden, welcher Käufer die LSG übernehmen wird. Im Rennen befindet sich auch der österreichische Caterer DO & CO von Attila Dogudan. DO & CO interessiert sich für das Europa-Geschäft von LSG Sky Chefs, bestätigte Dogudan im Juni bei einer Pressekonferenz in Wien. Unter den Interessenten an der Küchen-Tochter befinden sich auch die Schweizer Gate Gourmet sowie die Dubaier Dnata.

Der zweitgrößte Caterer der Welt hat mit rund 35.000 Mitarbeitern zuletzt 3,5 Mrd. Euro umgesetzt, sie machen über 700 Millionen Essen für 300 Airlines. Das Europa-Geschäft von LSG brachte 1,1 Mrd. Euro. Abgesehen von Deutschland ist LSG unter anderem auch in Belgien, Italien, Portugal und der Schweiz mit in Summe 9.000 Beschäftigten aktiv.

Verdi hatte bereits mehrmals zu Protestkundgebungen in Deutschland aufgerufen. Die etwa 7.000 deutschen Beschäftigten fürchten um ihre Jobs bzw. um Gehaltseinbußen. "Wir wollen die Arbeitsplätze in Deutschland halten", sagte Dogudan im Juni. Die Köche von LSG könnte man gut bei DO & CO einsetzen.