APA - Austria Presse Agentur

Verkehrsclub will mehr Batterie-Laster auf den Straßen sehen

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat im Rahmen seiner internationalen Fachkonferenz sowohl in Österreich als auch der EU deutlich mehr Tempo bei der Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs gefordert. Batterie-elektrische E-Lkw seien um den Faktor drei energieeffizienter als Lkw mit E-Fuels, wiesen auch im Vergleich mit Diesel-Pkw eine deutlich bessere Gesamt-CO2-Bilanz auf und die Betriebskosten kämen Frächtern deutlich günstiger, wurde am Dienstag argumentiert.

Wie rasch sich emissionsfreie Lkw aber tatsächlich durchsetzen können, hänge vor allem von den politischen Maßnahmen ab. "Die Energiewende weg vom Diesel hin zu emissionsfreien Lkw ist neben dem Vermeiden und Verlagern die dritte zentrale Säule, um den Güterverkehr auf Klimakurs zu bringen", stellte VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Bei den diskutierten Alternativen - batterie-elektrische Lkw, Wasserstoff oder E-Fuels - weisen batterie-elektrische Lkw laut VCÖ die beste Energie- und Klimabilanz sowie die niedrigsten Betriebskosten auf. Mit österreichischem Strommix würden die CO2-Emissionen eines E-Lkw inklusive Batterieproduktion im Vergleich zu Diesel-Lkw bereits derzeit um 55 Prozent niedriger liegen. Bei 100 Prozent Ökostrom sei eine um 85 Prozent bessere Treibhausgas-Bilanz als bei Diesel-Lkw möglich.

Felipe Rodriguez, Lkw-Experte vom ICCT ("International Council for Clean Transportation") drängte auf "mehr Tempo bei der Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs, damit die Europäischen Union die Klimaziele erreichen kann. Aus technischer Sicht werden emissionsfreie Lkw bereits bald auch lange Strecken übernehmen können." Die Politik sei gefordert, Maßnahmen zu setzen, damit sich Elektro-Lkw rasch durchsetzen können. Dazu zählten neben Ankaufförderungen der strategische Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Umsetzung von emissionsfreien Lieferzonen in Ballungsräumen sowie die Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel.