APA - Austria Presse Agentur

Verleih Filmladen will "Kino wieder attraktiv machen"

Die Coronakrise hat die Kinobranche hart getroffen. Im aktuellen Lockdown ist man, wie viele andere Bereiche des Kulturlebens auch, zum Nichtstun verdammt. Und auch die kommenden Monate werden "fordernd", wie es Filmladen-Geschäftsführer Michael Stejskal am Donnerstag in einem Gespräch mit Journalisten formulierte. Für den Filmverleiher gehe es vor allem darum, "wie wir das Kino als Ort wieder attraktiv machen können".

Von einer raschen Öffnung der Häuser geht Stejskal nicht aus, viel wahrscheinlicher seien "Trippelschritte, was die Planung allerdings noch schwerer macht". Ausgangssperren und Testverpflichtungen könnten etwa dazu führen, dass Kinos nur am Wochenende öffnen. Als Verleih stehe man zudem vor der Herausforderung, wie mit neuen Filmen umgegangen werden soll. Unter den skizzierten Rahmenbedingungen sei deren Start eigentlich "völlig unrentabel".

Außerdem sei man von der internationalen Entwicklung, allen voran im für Österreich so wichtigen deutschen Markt, abhängig. Kurzfristige Startverschiebungen werden aus Stejskals Sicht, der mit seinem Team auch das Wiener Votivkino betreibt, "in den nächsten Monaten an der Tagesordnung stehen". Das habe auch mit der potenziellen Fülle an Filmen zu tun, die seit dem Vorjahr auf eine Veröffentlichung warten. "Teilweise kommt man da zu anderen Filmen in eine ungute Konkurrenz hinein - das wird noch schwieriger."

Heuer anlaufen soll jedenfalls Arman T. Riahis "Fuchs im Bau", der derzeit im Wettbewerb des - diesmal digital stattfindenden - Festivals Max Ophüls Preis zu sehen ist und von der Diagonale in Graz als Eröffnungsfilm ausgewählt wurde. Auch Michael Kreihsls "Risiken und Nebenwirkungen" und der Deix-Film "Rotzbub" stehen am Plan. An internationalen Filmen ist etwa Thomas Vinterbergs "Der Rausch" zu nennen. Die Tragikomödie mit Mads Mikkelsen erhielt bei den Europäischen Filmpreisen im Dezember vier Auszeichnungen.

Weiter produziert wird natürlich auch. Diese Woche starteten etwa die Dreharbeiten zum österreichischen Kinofilm "Schächten" von Thomas Roth, in dem ein jüdischer Unternehmerssohn die NS-Peiniger seiner Eltern zur Strecke bringen will. Vor der Kamera stehen dafür u.a. Jeff Wilbusch, Paulus Manker, Miriam Fussenegger, Christian Berkel, Georg Friedrich und Julia Stemberger.

(S E R V I C E - www.filmladen.at)