APA - Austria Presse Agentur

Verletzte bei versuchter Festnahme von Pakistans Ex-Premier

Bei Ausschreitungen zwischen der pakistanischen Polizei und Unterstützern des gestürzten Premierministers Imran Khan sind mehr als 100 Polizisten verwundet worden. Das teilte die örtliche Polizei am Mittwoch mit. Seit Dienstag umzingeln Sicherheitskräfte das Haus des Ex-Premiers in der pakistanischen Millionenstadt Lahore. Sie wollen ein Haftbefehl gegen den Ex-Premier durchsetzen. Bei der versuchten Festnahme Khans kam es dann zu Zusammenstößen mit Anhängern des Politikers.

Im April 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum als Premierminister abgesetzt worden. Die Opposition warf ihm unter anderem Missmanagement in der Wirtschaft vor. Der Politiker muss sich in mehr als 80 Fällen vor Gericht verantworten - unter anderem wegen Korruption, Geldwäsche und Beleidigung einer Richterin. Aufforderungen, vor Gericht zu erscheinen, hat der 70-Jährige mehrfach ignoriert.

Die Polizei setzte gegen die protestierenden Unterstützer Khans Wasserwerfer und Tränengas ein. Lokale Medien berichten mit Hinweis auf Krankenhäuser von acht verwundeten Demonstranten.

Khan wandte sich am Dienstag in einer Videobotschaft an seine Unterstützer. Sie sollten der Polizei beweisen, dass sie ihn auch trotz eines Haftbefehls und einer möglichen Verhaftung weiter unterstützten, forderte er.

Zuletzt durften Fernsehsender auf Beschluss der pakistanischen Medienbehörde hin vorübergehend keine Reden des Politikers ausstrahlen. Khan hatte zuvor bei einer Rede das mächtige Militär beschuldigt, in eine Verschwörung gegen ihn verwickelt zu sein.