APA - Austria Presse Agentur

Vermutlich Indische Kobra auf Feldweg nahe Wien gesichtet

Beim Spazieren in Richtung Wien-Stammersdorf hat eine Frau auf einem Feldweg in Bisamberg (Bezirk Korneuburg) eine Schlange gesichtet. Bei dem Tier könne es sich um eine Indische Kobra handeln, teilte die Polizei am Montag mit. Für Notfälle liege ein Antiserum im AKH Wien bereit, wurde betont. Die Exekutive forderte die Bevölkerung im betroffenen Gebiet zur Vorsicht auf.

Die vermutliche Giftschlange wurde am Freitag gesehen. Am Sonntagnachmittag erstattete die Frau schließlich Anzeige. Sichtungen des Tieres sollen umgehend der Polizeiinspektion Korneuburg (Tel.: 059133-3240) gemeldet werden.

Die Indische Kobra, auch Südasiatische Kobra, Brillenschlange oder kurz Kobra genannt, gehört zu den Giftnattern und kommt vom südlichen Himalaya bis Sri Lanka vor. Sie wird bis zu 1,70 Meter lang und hat kleine, unbewegliche Fangzähne. "Kobras sind im Allgemeinen extrem giftige Schlangen, die ein hochtoxisches Nervengift mit ihrem Biss verabreichen", so die Experten des Tiergartens Schönbrunn.

Das Gift wirke auf das zentrale Nervensystem und führe meist zu Atemlähmung oder Herzstillstand. Nicht einmal 20 Milligramm würden ausreichen, um einen Menschen zu töten, bei einem Biss werden laut dem Zoo bis zu 200 Milligramm injiziert.

Wilderer haben Brillenschlangen wegen ihres Werts in der Lederproduktion im Visier. Die Tiere stehen aber weltweit unter Schutz, der Handel ist verboten. Indische "Schlangenbeschwörer" halten Brillenschlangen. Ihrem Publikum wird vorgegaukelt, die Schlange folge Flötentönen. "Das trifft aber nicht zu, da Schlangen taub sind", weiß man in Schönbrunn. Im Zoo kann man Kobras im Aquarien- und Terrarienhaus sehen.