APA - Austria Presse Agentur

Verschärfter Lockdown in Israel

In Israel ist der Corona-Lockdown verschärft worden. Die neuen Restriktionen traten am Freitag um 00.00 Uhr Ortszeit in Kraft. Das Parlament hatte die Maßnahmen am Donnerstag auf Drängen von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu beschlossen. In Israel gilt seit Ende Dezember der dritte Lockdown seit Beginn der Corona-Pandemie. Bisher durften Schulen und Geschäfte, die nicht für die Versorgung der Bürger essenziell sind, noch offen bleiben. Nun müssen sie geschlossen bleiben.

Grund sind die weiterhin hohen Infektionszahlen. Außerdem dürfen sich die Bürger nun in der Regel nicht weiter als 1.000 Meter von ihren Häusern und Wohnungen entfernen. Dabei gelten diverse Ausnahmen wie etwa für Arztbesuche und den Einkauf von Lebensmitteln. Der verschärfte Lockdown soll mindestens zwei Wochen gelten.

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Stunden vor Inkrafttreten der neuen Restriktionen hatte Israel eine erste Lieferung des Corona-Impfstoffs des US-Konzerns Moderna erhalten. Mehr als 1,5 Millionen Menschen in dem Land haben bereits eine erste Dosis des Vakzins der deutschen Firma BioNTech und ihres US-Partners Pfizer gespritzt bekommen.

Netanyahu führt ins Feld, damit laufe die Impfkampagne in Israel so schnell wie in keinem anderen Land der Welt. Am Donnerstag gab der Regierungschef eine neue Vereinbarung mit Pfizer über Lieferung weiterer Impfdosen bekannt.

Die bestellten Mengen reichten aus, um alle Israelis im Alter von über 16 Jahren bis März immunisiert zu haben, erklärte Netanyahu. Israel werde damit das erste Land sein, das die Coronakrise hinter sich lassen, verkündete der im Wahlkampf stehende Politiker.

In dem Neun-Millionen-Einwohner-Land wurden seit Beginn der Corona-Pandemie rund 467.000 Ansteckungsfälle verzeichnet. Mehr als 3.500 Menschen starben in Israel an den Folgen der Infektion.

Australien verschärft unterdessen zur Eindämmung der zuerst in Großbritannien aufgetretenen Coronavirus-Variante die Einreise- und Lockdown-Bestimmungen. Vor Antritt eines Fluges nach Australien müssten Reisende nun einen negativen Corona-Test vorweisen, erklärt Regierungschef Scott Morrison. Die Obergrenze für Einreisende werde in einigen Staaten bis zum 15. Februar um die Hälfte reduziert.

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In Australiens drittgrößter Stadt, Brisbane, herrsche ab Freitagabend 18 Uhr eine dreitägige Ausgangssperre, wie die Ministerpräsidentin des Bundesstaates Queensland, Annastacia Palaszczuk, bekannt gab. Ein Mitarbeiter eines Quarantänehotels in Brisbane wurde zuvor positiv auf die britische Variante getestet.

Für Einreisen nach England ist von nächster Woche an ebenfalls ein negativer Corona-Test vorgeschrieben. Alle Reisenden, die mit dem Flugzeug, Zug oder Schiff eintreffen, müssen einen entsprechenden Nachweis vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, erklärte der britische Verkehrsminister Grant Shapps in der Nacht auf Freitag. Damit soll die Verbreitung neuer Corona-Varianten unterbunden werden. Wer keinen Test hat, muss sofort 500 Pfund (gut 550 Euro) Strafe zahlen.

Ausnahmen gibt es unter anderem für Lastwagenfahrer, Kinder unter elf Jahren und Einreisen aus Irland. Die Ankündigung betrifft nur England, aber ähnliche Maßnahmen für die anderen Landesteile Großbritanniens - Wales, Schottland und Nordirland - sollen folgen. Wegen des Lockdowns in Großbritannien gibt es derzeit ohnehin nur wenig internationalen Reiseverkehr. Viele andere Länder verlangen bereits seit längerem einen negativen Corona-Test als Voraussetzung für eine Einreise.