APA - Austria Presse Agentur

Verwaltungspersonal in Wiener Spitälern geimpft

Nicht nur 22.000 Spitalsbedienstete des Wiener Gesundheitsverbundes (WIGev) hatten mittlerweile Zugang zu Corona-Impfungen. Auch 8.000 Verwaltungsbedienstete, darunter Personen ohne direkten Pflegekontakt zu Patienten, wurden diese angeboten, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner kommenden Ausgabe. Dazu zählten beispielsweise Techniker, Reinigungskräfte und Buchhalter.

Kritik daran lässt der Gesundheitsverbund nicht gelten. Sämtliche Personen, die eine Impfung erhalten hätten, wären unmittelbar in den Spitalsbetrieb eingebunden, wobei selbstverständlich zunächst das Personal auf Covid-Stationen und im Anschluss ärztliche Mitarbeiter und Pflegekräfte zum Zug gekommen sei, betonte Gesundheitsverbund-Sprecher Markus Pederiva.

Dass danach Mitarbeiter im klinisch-administrativen Bereich, Techniker und Direktionsmitarbeiter geimpft wurden, "macht absolut Sinn", meinte Pederiva am Samstagabend im Gespräch mit der APA. In der Verwaltung säßen "ja nicht nur Buchhalter, dass sind vor allem Leute, die direkt am Schalter tätig sind, dort Patienten betreuen und damit in direktem Kontakt mit diesen stehen". Techniker habe man geimpft, "weil die sich um die Lüftungsanlagen auf Covid-Stationen kümmern oder die Gasanlagen kontrollieren, die es in jedem Spital gibt. Das sind Mitarbeiter, die von Zimmer zu Zimmer gehen", unterstrich Pederiva.

Auch die Direktoren des WIGev und ihre 50 Büromitarbeiter konnten sich laut "profil" impfen lassen. Das war laut Pederiva ebenfalls geboten und gerechtfertigt: "Die Betroffenen sind ständig im Spital unterwegs. Die haben permanent Face-to-face-Kontakt mit dem klinischen Personal. Es wäre absolut fahrlässig, diese Leute nicht zu impfen."

Die Erstimpfaktion für das gesamte WIGev-Personal wurde dem "profil" zufolge in der vergangenen Woche abgeschlossen. Ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hatte die Durchimpfung der Verwaltung gegenüber dem Magazin damit begründet, dass auch Direktoren und Verwaltungsbedienstete in den Krankenhäusern Termine hätten oder dort ein- und ausgingen, selbst wenn sie im Homeoffice werken. Der Wiener Gesundheitsverbund (vormals Krankenanstaltenverbund) verwaltet acht Spitäler und neun Pflegehäuser der Stadt Wien.

Der Sprecher des Gesundheitsverbunds bekräftigte gegenüber der APA, dass man beim Impfen "ganz klar in der vorgegebenen Reihenfolge" vorgegangen sei. Am Ende wurden selbst im Einkauf tätige Mitarbeiter berücksichtigt. "Und das aus gutem Grund", wie Pederiva erläuterte, "denn wir können es uns nicht leisten, dass dort ein Cluster ausbricht." Wenn dort coronabedingt schlagartig Mitarbeiter ausfielen, stünde das Funktionieren des Spitalsbetriebs auf dem Spiel. "Das sind Mitarbeiter, die zur Aufrechterhaltung des Betriebs unerlässlich sind", sagt Pederiva.