APA - Austria Presse Agentur

Viele Kindergärten trotz Lockdown voll

Nicht nur in einem Teil der Schulen, auch in den Kindergärten ist vom derzeit geltenden Lockdown vielfach nichts zu merken.

"Ganz viele Einrichtungen sagen uns, dass die Häuser voll sind", berichtet die Sprecherin des Netzwerk elementare Bildung Österreich (NeBÖ), Natascha Taslimi, der APA. "Wenn die Gruppen voll sind und das Personal da ist wie angegeben, wird das zu machen sein. Aber wenn Pädagoginnen oder Assistentinnen krank sind, wird es sicher schwierig." Immerhin seien die Kindergärten sehr bemüht, in den Kernzeiten - wie in den Corona-Präventionsmaßnahmen empfohlen - die Gruppen nicht zu durchmischen. In den Sammelgruppen in der Früh und am Nachmittag sei das allerdings schon aus wirtschaftlichen Gründen einfach nicht machbar.

Eine Rückkehr zur Regelung wie im ersten Lockdown im Frühjahr 2020, als nur Kinder mit Eltern in systemrelevanten Berufen in Betreuung durften, wünscht sich Taslimi im Gegensatz zur Lehrergewerkschaft trotzdem nicht. Damals mussten die Eltern einen Nachweis bringen, wieso ihr Kind Betreuung benötigt. Für die Leitungen sei die Überprüfung aber sehr schwer administrierbar gewesen, schildert Taslimi. Zudem sei die Vorgabe recht schnell gelockert und damit ad absurdum geführt worden. Dazu komme, dass für sie auch die Argumente der Eltern - das Recht des Kindes auf Bildung und auf Sozialkontakte - durchaus nachvollziehbar seien.

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Sie fordert stattdessen, dass die Kindergärten und Horte, aber auch Kindergruppen und Tageseltern, nun rasch mit der neuesten Generation an Antigen-Schnelltests ("Nasenbohrertests") ausgestattet werden, damit das Personal sich schnell und unkompliziert am Standort testen kann. Dabei müssten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgestattet werden, auch das Assistenzpersonal, betont Taslimi.

Außerdem gebe es Engpässe bei Schutzmaterial wie Handschuhen, Desinfektionsmittel oder auch Masken, die die Pädagoginnen vor allem beim Kontakt mit den Eltern beim Bringen oder Abholen benötigen würden. "Dort, wo sie mit anderen Erwachsenen in Kontakt treten, wäre es wahnsinnig hilfreich, wenn ausreichend FFP2-Schutzmasken an den Standorten vorhanden wären, damit sich das Personal einfach geschützt fühlt." Im Kontakt mit den Kindern würden die meisten im Wissen darum, wie irritierend die Maske für die Kinder wäre und welche Rolle die Mimik in der Kommunikation spielt, ohnehin darauf verzichten.

Regelmäßige Testungen der Kinder stehen hingegen nicht auf dem Forderungskatalog der NeBÖ-Sprecherin. Im Kindergarten gäbe es schlicht keine Personalressourcen, um diese durchzuführen. "Das könnte nur an die Eltern delegiert werden."