EU-Ratspräsident Charles Michel hat für 17.30 Uhr (MESZ) eine Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs angesetzt, bei der eine "gemeinsame Position und eine klare einheitliche Vorgangsweise" der Union festgelegt werden soll. Für Österreich wird Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zugeschaltet.
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Die Staats- und Regierungschefs haben bereits am Sonntag ein gemeinsames Statement veröffentlicht. In dieser Erklärung wurde das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont und zugleich auf die Einhaltung des Völkerrechts gedrungen. Weiters riefen die Staatschefs dazu auf, der Bevölkerung im Gazastreifen humanitäre Nothilfe zu leisten. Dabei sei sicherzustellen, "dass diese Hilfe nicht von Terrororganisationen missbraucht wird". Es sei zudem von entscheidender Bedeutung, "eine regionale Eskalation" des Konflikts zu verhindern.
"Diese sich ausbreitende Tragödie hat viele Konsequenzen für Europa", begründete Ratspräsident Michel seine Entscheidung für den EU-Sondergipfel. "Wenn wir nicht aufpassen, könnte der Konflikt die Spannungen zwischen verschiedenen Gemeinschaften verschärfen und den Extremismus fördern." Schließlich könnte er auch zu einer neuen Flüchtlingswelle in Richtung Europa führen. "Wir müssen all diese Herausforderungen unbedingt gemeinsam angehen", appellierte Michel im Vorfeld des virtuellen Rates. Am 26. und 27. Oktober werden die Staats- und Regierungschefs persönlich zum nächsten regulären Europäischen Rat nach Brüssel reisen.