Vorarlberg gibt Wolf zum Abschuss frei

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Das Land Vorarlberg gibt einen Wolf zum Abschuss frei. Das Tier soll im hinteren Bregenzerwald und um das Furkajoch wiederholt Nutztiere gerissen haben.

So soll es auch ein hochträchtiges Rind so schwer verletzt haben, dass dieses einige Tage darauf nach einer Totgeburt eingeschläfert werden musste, hieß es in einer Aussendung des Landes am Donnerstag.

In den vergangenen Tagen habe es wiederholt Hin- und Nachweise gegeben, dass sich in dem Gebiet ein Wolf aufhalte. Neben dem Angriff auf das trächtige Rind auf einer Alpe im hinteren Bregenzerwald tötete ein Wolf im Gebiet des Furkajochs drei Ziegen, ein Jungtier werde vermisst. Zudem sei auf der Nachbaralpe ein Kalb tot aufgefunden worden. In den ersten beiden Fällen liege eine Laborbestätigung vor, dass es sich um einen Wolf aus Italien handelte. Im dritten Fall des getöteten Kalbs gebe es mit dem typischen Kehlbiss klare Indizien.

Die Behörden seien bereits mit den ersten Vorkommnissen tätig geworden und stünden mit den Alpverantwortlichen in Kontakt. Die Bezirkshauptmannschaft Bregenz habe nach den erbrachten Beweisen nach "einer fundierten Einzelfallbeurteilung mit Einholung eines landwirtschaftlichen und wildökologischen Gutachtens sowie einer Alternativenprüfung" eine "Maßnahmeverordnung" erlassen. Damit ist der Wolf nun in einem Gebiet von rund zehn Kilometern um die Mittagsfluh ab Freitag und bis 15. Oktober zum Abschuss freigegeben.

Basis für die Entscheidung ist die Vorarlberger Wolfsmanagementverordnung, die einen Angriff auf Großvieh als untypisches Verhalten eines Wolfs klassifiziert. Man erfülle damit auch die strengen EU-Vorgaben, betonte der zuständige Landesrat Christian Gantner (ÖVP). Man betreibe keine reguläre Jagd, sondern eine Einzelfallentnahme eines "Schadwolfs".

Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger erklärte, die Angriffe träfen die Alpwirtschaft ins Mark. Für "Schadwölfe", die Nutztiere reißen, gebe es in Vorarlberg keinen Platz. "Dass es sogar zu Angriffen auf Großvieh kommt, zeigt die Brisanz der Situation", so Moosbrugger. Er forderte eine Abschaffung der bestehenden EU-Verordnung, Wölfe seien längst nicht mehr vom Aussterben bedroht.

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