APA - Austria Presse Agentur

Vorarlbergs Veranstalter freuen sich über Startschuss

Für die Vorarlberger Kulturveranstalter kann es ab 15. März wieder losgehen. Trotz der Unmöglichkeit von Abendveranstaltungen freuen sich die Vorarlberger Theatermacher über die neue Perspektive.

Das Landestheater und auch das Bregenzer Theater Kosmos wollen noch im März mit Aufführungen an den Wochenenden beginnen. Die IG Kultur Vorarlberg schränkte indes ein, "dass man bei so vielen Fragezeichen zur Umsetzung noch nicht von einem Neustart sprechen" könne. Den am Dienstag fixierten Rahmenbedingungen zufolge sind Veranstaltungen in Vorarlberg ab 15. März indoor wie outdoor wieder erlaubt. Die Besucheranzahl ist allerdings auf 100 bzw. die Hälfte des Fassungsvermögens des Veranstaltungssaals begrenzt. Abendveranstaltungen sind nicht möglich: Aufgrund der nach wie vor geltenden österreichweiten Ausgangsbeschränkung muss die Bevölkerung ab 20 Uhr zu Hause sein.

Stephanie Gräve als Intendantin des Vorarlberger Landestheaters will diesen Einschränkungen zum Trotz ab 20. März mit kleineren Produktionen am Wochenende und an Nachmittagen starten. "Wir dürfen spielen, für unser Publikum da sein", sprach Gräve von einem erfreulichen Öffnungsschritt. Ein detaillierter Spielplan werde gerade erarbeitet, "auf jeden Fall wird unsere Produktion 'Tasso!' nach Goethe endlich zur Premiere kommen", so Gräve in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Auch einen Tom-Waits-Liederabend werde es geben: "It's Memories That I'm Stealing".

Die Leiter des Theater Kosmos, Hubert Dragaschnig und Augustin Jagg, zeigten sich gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" und der "Neuen Vorarlberger Tageszeitung" ebenfalls erleichtert, dass ab nächster Woche wieder gespielt werden darf. Dragaschnig sagte gegenüber den "VN", dass man am letzten März-Wochenende jedenfalls die Premiere des Handke-Stücks "Wunschloses Unglück" anbieten wolle. Jagg konnte sich vorstellen, dass man am Samstag am späteren Nachmittag spiele und am Sonntag im Rahmen einer Matinee oder am Nachmittag. "Dann kriegen wir auch ein paar Aufführungen zusammen", wurde er von der "Neuen" zitiert.

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Sowohl Gräve als auch Dragaschnig und Jagg hofften allerdings auf weitere Öffnungsschritte im April bzw. nach Ostern. "Für ein Haus unserer Größe kann das nur ein vorübergehender Schritt sein, denn es ist uns nicht möglich, unser Abo-Programm zu realisieren, solange wir nur 100 Zuschauer haben", stellte Gräve fest. Es brauche dringend "für uns, für andere Kulturveranstalter im Land wie das Symphonieorchester und österreichweit eine Perspektive". "Theater um 17 Uhr ist nicht brutal zukunftsträchtig", brachte es Jagg auf den Punkt. Sebastian Hazod, Geschäftsführer des Symphonieorchesters Vorarlberg, wollte bis nächste Woche eine Auskunft darüber, wie die Auflagen für die Zeit nach Ostern aussehen. "Ansonsten muss ich den Abonnenten erneut absagen", so Hazod gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten".

IG-Geschäftsführerin Mirjam Steinbock sah vor allem die Ausgangsbeschränkung als problematisch an. Diese erschwere nicht nur den Zugang zu Kultur, sondern schließe viele Einrichtungen aufgrund der ehrenamtlichen Struktur per se aus. "Da stößt Gleichberechtigung ganz schnell an Grenzen", so Steinbock auf APA-Anfrage. Kulturarbeit in Vorarlberg werde mit viel Weitblick, Ideenreichtum und für das Publikum vertrauenswürdig gestaltet. "Jeder kurzfristig angesetzte Öffnungsschritt, jede nur für eine kurze Zeit angesetzte Maßnahme steht dazu im Widerspruch", sagte die IG-Geschäftsführerin. Man versuche, dem entgegenzuwirken, "um möglichst in kultureller Vielfalt und gleichberechtigt am Vorarlberger Modell teilnehmen zu können".