APA - Austria Presse Agentur

Österreich bereitet sich zur Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge vor

Österreich bereitet sich auf die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge vor. Über eine Plattform können auch Privatpersonen helfen.

So wurden etwa in den Bundesbetreuungseinrichtungen Asylsuchende in kleinere Quartiere verlegt, um in den großen Häusern Kapazitäten frei zu bekommen. Zudem wurde von der Bundesbetreuungsagentur (BBU) eine Plattform geschaffen, über die Privatpersonen Schlafplätze für Flüchtlinge aus der Ukraine anbieten können.

Über nachbarschaftshilfe@bbu.gv.at kann man kundtun, für wie viele Menschen Platz für eine Unterkunft zur Verfügung wäre. Diese Quartierplätze gehen quasi ins normale Kontingent über. Bund und Länder verteilen die Flüchtlinge dann koordiniert.

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5.000 Flüchtlinge in Salzburg

Wie ein Sprecher der BBU auf APA-Anfrage betonte, schaue man, Platz für möglichst viele Menschen zu schaffen. Konkretere Angaben vermied er. Derzeit sei jedenfalls in den Bundesbetreuungseinrichtungen – die bekanntesten davon sind die Erstaufnahmezentren Traiskirchen und Thalham – Platz zur Verfügung. Noch heute wird es weitere Gespräche mit NGOs und Blaulicht-Organisationen geben.

Vorbereitungen getroffen werden auch in den Bundesländern. Das Land Salzburg hat zur Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine Ende der Vorwoche einen Planungsstab eingerichtet, dem unter Federführung der Sozialabteilung Vertreter des Militärkommandos, des Roten Kreuzes und der Katastrophenabteilung des Landes angehören. Eng zusammengearbeitet werde auch mit sozialen Einrichtungen, hieß es aus dem Büro des ressortzuständigen LHStv. Heinrich Schellhorn (Grüne).

Derzeit geht man im Bundesland Salzburg von bis zu 5.000 Flüchtlingen aus. Daher werden aktuell alle möglichen Unterkünfte geprüft, das reicht von bereits bestehenden Quartieren bis zu Containerunterkünften. Ein Teil jener Unterkünfte, die bei der Flüchtlingswelle 2015 genutzt wurden, stehen inzwischen nicht mehr zur Verfügung, sagte Gerhard Feichtner, der in Schellhorns Büro für die Grundversorgung zuständig ist.

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Holzhäuser im Lungau für Flüchtlinge errichtet

Konkrete Quartiere konnte er am Montag noch kaum nennen, aber etwa die beiden im Lungau errichteten Holzhäuser mit insgesamt 76 Plätzen könnten auch nun wieder verwendet werden. Als echtes Notquartier könnten auch relativ kurzfristig Messehallen in Salzburg zur ersten Unterbringung von Kriegsflüchtlingen verwendet werden, so Feichtner.

Auch der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ist zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit. Unter anderem erfolgt durch das Land eine Wohnungsleerstandsmeldung bei der Landeswohnbau Kärnten und anderen gemeinnützigen Wohnbauträgern.

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Viele Privatpersonen bieten Hilfe an 

Aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) hieß es auf APA-Anfrage, da Kärnten seine Unterbringungsquote seit Monaten zu annähernd 100 Prozent erfülle, gebe es derzeit in den Landesquartieren kaum Kapazitäten im Rahmen der Grundversorgung. Deshalb würden aktuell zusätzliche Vorhaltekapazitäten eruiert. Positiv falle auf, dass sich derzeit sehr viele Privatpersonen von sich aus melden und Unterkünfte anbieten.

Ob die Notwendigkeit des Öffnens von Notunterkünften wie Turnsäle oder Feuerwehrhäuser bestehe, hängt von der Entscheidung der Bundesregierung im Einvernehmen mit dem Hauptausschuss des Nationalrates ab. Auch der Europäische Rat könnte diese Entscheidung für alle Mitgliedsstaaten treffen, etwa durch die Feststellung eines "Massenzustromes".