APA - Austria Presse Agentur

Vorerst keine Lockerung für Nachtlokale in Sicht

Die in Aussicht gestellte Lockerung für die Nachtgastronomie und eine Verlängerung der Sperrstunde bis 4.00 Uhr ab 1. August wird verschoben. Wie der Sprecher des Verbands der österreichischen Nachtgastronomen, Stefan Ratzenberger, am Mittwoch der APA sagte, wird erst Ende Juli entschieden, ob die Nachtlokale ab 15. August aufsperren dürfen. Hintergrund sind die gestiegenen Infektionszahlen.

Vom Gesundheitsministerium hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA, dass die "derzeitige epidemiologischen Lage in Österreich weitere Öffnungsschritte aktuell nicht zulässt". Im Zwei-Wochen-Rhythmus soll die Situation neu bewertet werden. "Mit den VertreterInnen der Veranstaltungsbranche und der Nachtgastronomie wird es weiterhin intensive und regelmäßige Gespräche geben, um die jeweils nächsten Schritte festzulegen", betonte das Ministerium. Somit wird es frühestens Ende Juli eine Entscheidung geben.

"Jeden Tag gibt es in ganz Österreich 'illegale' Partys und wir dürfen nicht aufmachen", kritisierte Ratzenberger. "Auch ein Partytourismus startet bereits - etwa in die Slowakei. Dort darf bis 4.00 Uhr offen sein, in der Schweiz bis 6.00 Uhr." Er forderte vom Innenministerium, dass gegen die illegalen Veranstaltungen vorgegangen wird. "Klar ist auch, dass bei geschlossenen Betrieben auch unangemeldete Großveranstaltungen im Freien nicht geduldet werden können - wir befinden uns dazu im engen Austausch mit dem Innenministerium. Auch in den geöffneten Betrieben der Gastronomie gilt - wie für sämtliche Bereiche im öffentlichen Raum - weiterhin der Ein-Meter-Abstand", betonte das Ministerium.

Ratzenberger erneuerte seine Forderung nach einem rückwirkenden 100-prozentigen Ersatz der Fixkosten. Ansonsten würden viele Lokale überhaupt nicht mehr aufsperren. Für finanzielle Abgeltung sprach sich auch das Gesundheitsministerium aus. "Neben allfälligen Öffnungsschritten steht vor allem die finanzielle Absicherung der Betriebe im Fokus - wir werden uns für rasche und zielsichere Unterstützung für die betroffenen Betriebe einsetzen."