APA - Austria Presse Agentur

Wahlen in Russland als Stimmungstest für Putin

Nach dem Ausschluss Dutzender prominenter Oppositioneller wählen Moskau und andere Regionen Russlands am Sonntag neue Volksvertreter. Gewählt wird vor allem auf regionaler Ebene. Die Abstimmungen in dem Riesenreich mit seinen 11 Zeitzonen gelten als wichtiger Stimmungstest für Präsident Wladimir Putin und die Regierungspartei Geeintes Russland.

56 Millionen Wähler sind zur Stimmabgabe aufgerufen – das ist fast die Hälfte der Wahlberechtigten Russlands. Umfragen hatten für die Kremlpartei zuletzt massive Verluste vorhergesagt. Groß ist die Unzufriedenheit im Land etwa wegen des Mangels an Arbeitsplätzen und niedriger Löhne. Im Vorfeld gab es für die Stadtratswahl in Moskau die größte Aufmerksamkeit. Nach dem Ausschluss vieler Oppositioneller wegen angeblicher Formfehler kam es zu massiven Protesten und Tausenden Festnahmen.

Insgesamt gibt es fast 6.000 Abstimmungen auf verschiedenen Ebenen. Die bedeutendsten Wahlen laufen in 16 Regionen, in denen neue Gouverneure gewählt werden. Gewählt wird zudem auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Der Urnengang wird international nicht anerkannt, weil das Gebiet laut Völkerrecht zur Ukraine gehört. Aussagekräftige Ergebnisse werden erst am Montag erwartet.