APA - Austria Presse Agentur

Wahlkarten: Rund 952.000 Stimmen fehlen noch

Am Montag, ab 9.00 Uhr zählen die 112 Bezirkswahlbehörden noch einen beträchtlichen Teil an Stimmen für die Nationalratswahl aus. Denn rund 952.000 Wählern haben ihre Stimme nicht am Sonntag in die Urne geworfen, sondern sie per Briefwahl oder Wahlkarte abgegeben. Sie werden noch Mandate verschieben - von der ÖVP zu den Grünen, vielleicht auch von der FPÖ zu NEOS, prognostizieren die Hochrechner.

Anders als man es von früheren Wahlen gewohnt ist, wird die ÖVP diesmal durch die Briefwahlauszählung deutlich an Stimmenanteil und auch Mandate einbüßen. Zwei, vielleicht auch nur ein Mandat, dürfte sich von der ÖVP zu den Grünen verschieben, prognostizieren die Hochrechner der ARGE Wahlen und von SORA. Letztlich könnte die ÖVP also 71 und nicht die 73 Mandate haben, die für sie im vorläufigen Endergebnis (das nur die Urnenwahl umfasst) ausgewiesen werden.

Die Grünen waren immer schon und sind immer noch Profiteure der Briefwahl: Sie können damit rechnen, mit drei Mandaten mehr - also 26 und nicht 23 - auszusteigen. Zwei wanden von der ÖVP zu den Grünen, das dritte von der FPÖ. Denn diese war und bleibt Verlierer der Briefwahl. SORA erwartet noch eine weitere Verschiebung - nämlich eines Mandats von der FPÖ zu NEOS.

Die SPÖ - die früher immer Stimmenanteil einbüßte - steht mittlerweile nach der Auszählung der Briefwahl immer etwas besser da. Das dürfte auch diesmal der Fall sein, aber nicht in mandatsrelevanter Größe.

ARGE Wahlen erwartet letztlich 71 Mandate für die ÖVP, 41 für die SPÖ, 31 für die FPÖ, 14 für NEOS und 26 für die Grünen. SORA sieht die FPÖ nur mit 30, dafür NEOS mit 15 Nationalratssitzen. In der Urnenwahl kam die ÖVP auf 73, die SPÖ auf 41, die FPÖ auf 32, die Grünen auf 23 und NEOS auf 14.