APA - Austria Presse Agentur

Wallner gegen möglichen generellen Lockdown

Der am Sonntag beschlossene österreichweite Lockdown für Ungeimpfte soll das Ende der Lockdown-Fahnenstange sein - zumindest wenn es nach Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) geht. Von einem generellen Lockdown, also auch für Geimpfte, hält der Landeshauptmann nichts. "Das ewige Lockdown-Wiederholen ist keine Strategie", sagte Wallner im APA-Gespräch.

"Größte Zurückhaltung in dieser Frage. Ich halte es jetzt für falsch, darüber zu diskutieren", betonte der Landeshauptmann. Es könne nicht angehen, "Geimpfte in einen Lockdown zu drängen" - und gleichzeitig notwendigerweise danach zu trachten, dass sich ebenjene Personen die dritte Impfdosis abholen, erklärte Wallner und lag damit auf einer Linie mit Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP). Dies wäre der Motivation dieser Menschen abträglich und ein falsches Signal. Zudem befinde man sich "mitten in einem Wirtschaftsaufschwung" - hier eine "Vollbremsung" einzulegen, wäre falsch. Ein allgemeiner Lockdown sollte daher nicht "schnellstmöglich angestrebt", sondern "größtmöglich vermieden" werden.

Als etwaige Verschärfung, wie von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) angedeutet, konnte sich Wallner eine Ausweitung der Maskenpflicht vorstellen. Damit hätten auch Geimpfte großteils kein Problem. Die sollte aber möglichst bundeseinheitlich geschehen, diesbezüglich sei auch schon gesprochen worden. Mit dem Ergebnis des Gipfels am Sonntag zeigte sich Wallner zufrieden. Vor allem weil klar zum Ausdruck gekommen sei, dass die "dritte Dosis" nun die entscheidende Maßnahme sei.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), derzeit auch Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, nannte die bundesweiten Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte unterdessen auf APA-Anfrage die "richtige Maßnahme". "Es geht nun darum, die Motivation für das Impfen zu erhöhen und gleichzeitig die 4. Welle zu brechen. Wir sehen an Ländern wie Israel, wie wichtig eine möglichst frühe Auffrischungsimpfung ist, um die Welle zu brechen", stimmte auch Platter mit Wallner überein. Weil die Infektionslage auch auf die hohe Zahl an Ungeimpften zurückgehe, sei das Vorziehen der fünften Stufe die "logische Konsequenz".