APA - Austria Presse Agentur

Warnung vor Überforderung im Gazastreifen durch Omikron

Nach einem deutlichen Anstieg der Omikron-Fälle in den PalästinenserInnengebieten hat das Gesundheitsministerium im Gazastreifen vor einer Überforderung der Behörden gewarnt.

"Wir haben Angst, dass wir eine rasante Verbreitung der Krankheit vor uns haben, die auch sehr heftig sein wird, und dass die Zahl der Patienten, die dringend medizinische Hilfe braucht, steigen wird", sagte der Ministeriumsvertreter Majdi Dhair am Montagabend. Das Ministerium "kann damit nicht umgehen".

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Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA meldete am Dienstag einen Anstieg von 291 auf 476 registrierte Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus in den PalästinenserInnengebieten in den vergangenen Tagen. Die meisten Fälle davon seien im Westjordanland, sagte demnach ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Ramallah.

Mehrere Fälle, die zuletzt registriert worden seien, seien nicht unter Reiserückkehrern von außerhalb des Gazastreifens gewesen, sagte Dhair in Gaza. Dies bedeute, dass Omikron sich bereits in dem Küstengebiet ausbreite – und dass es möglicherweise Fälle gebe, von denen das Ministerium nichts wisse.

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Bereits am Sonntag hatte Dhair die internationale Gemeinschaft dazu aufgefordert, Druck auf Israel auszuüben. Es müsse mehr medizinische Ausrüstung wie Ventilatoren und Sauerstoff in das abgeriegelte Gebiet lassen.

Israel hatte 2007 eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die inzwischen von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder, die einzigen Gaza-Anrainer, begründen die Maßnahme mit Sicherheitserwägungen. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.