APA - Austria Presse Agentur

Webers "Oberon" mit Birgit Minichmayr in der Grazer Oper

Die Grazer Oper bringt nach fast 70 Jahren wieder Carl Maria von Webers Oper "Oberon". In der konzertanten Aufführung wirkt Birgit Minichmayr als Erzählerin mit. "Die zwischen Tragik und Heiterkeit changierende Geschichte findet in Webers Musik, die mit einem enormen Formen- und Farbenreichtum begeistert, eine einzigartige musikalische Gestalt", schwärmte Intendantin Nora Schmid im APA-Gespräch.

Carl Maria von Weber komponierte "Oberon", als er bereits schwer krank war und vollendete das Werk kurz vor seinem Tod 1826. Er schrieb die Oper für Covent Garden und entschied sich als Stoff für eine "Sommernachtstraum"-Variante, die mit der Shakespeare-Vorlage nur in groben Zügen übereinstimmt. Wichtig war dem Komponisten, das Feenreich und die Natur in Musik zu setzen, farbenprächtig, abwechslungsreich und voller Atmosphäre. Da die Handlung ein wenig weitschweifig und zerfranst erscheint, entschied man sich in Graz für eine Fassung mit verbindenden Versen.

"Durch die schnelle, episodenhafte Handlung zwischen Orient und Okzident, Feenwelt und deutscher Romantik, zwischen Rittertum und Tausendundeiner Nacht wird in unserer Erzählfassung die charismatische Schauspielerin Birgit Minichmayr führen", erläuterte Schmid. Die Schauspielerin, die erst kürzlich in Graz mit dem Großen Diagonale Schauspielpreis ausgezeichnet worden ist, wird Verse aus Christoph Martin Wielands "Oberon"-Epos rezitieren. "Eines der vielen musikalischen Highlights ist für mich die große Arie der Rezia, 'Ozean, du Ungeheuer', und ich freue mich sehr auf die wunderbare Sopranistin Gisela Stille", meinte die Intendantin.

In der Grazer Oper wurde das einstmals sehr populäre Werk von 1906 bis 1908 gespielt, außerdem von 1913 bis 1915, einige Vorstellungen gab es auch noch im Jahr 1952.