APA - Austria Presse Agentur

Weichenstellungen im HGM stehen bevor

Seit einigen Monaten steht das Heeresgeschichtliche Museum (HGM) im Fokus der Kritik: In den kommenden Wochen sollen sowohl ein Rechnungshof-Bericht als auch das erste Ergebnis einer Expertenkommission veröffentlicht werden. Im Zentrum der Debatte stehen der Umgang des Museums mit der militärischen Vergangenheit Österreichs sowie Vorwürfe der Offenheit für Rechtsextremismus.

Der damalige Verteidigungsminister Thomas Starlinger hatte im Herbst aufgrund von zunehmender Kritik eine Evaluierungskommission unter dem Vorsitz des Museumsbundchefs Wolfgang Muchitsch eingesetzt, dessen Bericht Ende März dem Ministerium übermittelt werden soll. Dabei handelt es sich jedoch nur um die erste Phase der Evaluierung, in der der Ausstellungssaal "Republik und Diktatur (1918-1945)" unter die Lupe genommen wurde. In einer weiteren Phase soll das ganze Museum mit seinen Außenstellen untersucht werden, hier rechnet man mit Ergebnissen bis Ende des Jahres.

Zu diesem Zeitpunkt könnte es bereits eine neue Leitung des HGM geben. Der Vertrag von HGM-Direktor Mario Christian Ortner ist ausgelaufen; bis zur Ausschreibung führt er die Geschäfte weiter fort. Wann mit einer Ausschreibung zu rechnen ist, konnte das Ministerium am Freitag gegenüber der APA nicht sagen. Wie Ortner bekräftigte, will er sich erneut bewerben. Sollte er wieder bestellt werden, will er nicht nur die Ergebnisse der Evaluierungskommission und des Rechnungshofs in seine künftige Arbeit einbauen, sondern auch Ergebnisse einer Veranstaltung, die sich kürzlich der Zukunft des Museums widmete: Im Rahmen der - extern von Kritikern organisierten - Tagung "#HGMneudenken" standen zahlreiche Statements von renommierten Wissenschaftern auf dem Programm.