APA - Austria Presse Agentur

Weiter keine Einigung bei Verhandlungen zu US-Coronahilfen

Im Ringen um weitere Corona-Hilfen ist in den USA weiter keine Einigung in Sicht.

"Es war das längste Treffen, das wir hatten, und es war produktiver als die anderen Treffen", sagte der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer, am Samstag im Beisein der Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi.

Ähnlich äußerten sich Finanzminister Steven Mnuchin und der Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, im Anschluss an die Gespräche im Kongress. Gleichzeitig machten beide Seiten klar, dass man noch weit voneinander entfernt sei.

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Freitagnacht war ein wegen der Coronavirus-Pandemie zeitweise deutlich erhöhtes Arbeitslosengeld in allen Bundesstaaten ausgelaufen. Die Hilfen waren im Rahmen eines Konjunkturpakets Ende März beschlossen worden. Das Weiße Haus, die Republikaner und die Demokraten schieben sich gegenseitig die Schuld für den ersatzlosen Wegfall der Hilfen zu. Die Demokraten im Repräsentantenhaus hatten bereits im Mai ein weiteres billionenschweres Konjunkturpaket beschlossen, die Republikaner im Senat fingen aber erst vor wenigen Wochen an, sich mit dem Thema zu befassen.

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"Die Menschen brauchen Mittel, um die Bedürfnisse ihrer Familien erfüllen zu können", sagte die Demokratin Pelosi und verwies darauf, dass die 19. Woche in Folge mehr als mehr als eine Million Amerikaner Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stellten. Meadows sagte: "Es ist Zeit, dass wir einen Deal machen".

Analysten warnen, dass das Wegfallen der zusätzlichen Hilfe die beginnende Erholung der US-Konjunktur ausbremsen dürfte. Die Corona-Pandemie hat die US-Wirtschaft empfindlich getroffen. Die Arbeitslosenquote im Juni lag bei extrem hohen 11,1 Prozent. Vor der Zuspitzung der Pandemie in den USA im März hatte die Quote noch bei 3,5 Prozent gelegen. Zuletzt bekamen rund 17 Millionen Menschen reguläre Arbeitslosenhilfe.

Indes haben sich in den USA mehr als 4,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Fast 153.000 Menschen sind gestorben - so viele wie nirgends sonst auf der Welt. Binnen 24 Stunden seien 68.605 bestätigte Neuinfektionen und 1371 weitere Todesfälle registriert worden, teilte die Behörde CDC am Samstag mit.